FN ISI Export Format VR 1.0 PT J TI Verwachsen AF Rudin, Joël AU Rudin, J AB An der Heroldstrasse, nahe der denkmalgeschützten Schulanlage Herold, liegt der 1958 durch den Architekten Alfred Theiler erbaute Kindergarten Herold I und das 1965 erstellte Provisorium Herold II. Der bestehende Kindergarten Herold I entspricht nicht mehr dem zeitgemässen Stand und die Platzverhältnisse sind knapp. Die Lebensdauer des Provisoriums ist abgelaufen. Das Gebäude ist trotz vergangenen Umbauarbeiten veraltet und sollte ersetzt werden. Der Bevölkerungsanstieg verlangt ausserdem einen weiteren Kindergarten Raum, so dass aus dem Doppelkindergarten ein Kindergarten mit drei Einheiten wird. Es werden beide bestehenden Gebäude abgebrochen, um einen neuen Kindergarten mit drei Einheiten zu erschaffen, die alle ähnliche Qualitäten aufweisen und den Kindergartenkindern eine aufgehobene und warme Atmosphäre bietet. Dabei ist dem Aussenraum ebenfalls die nötige Sorgfalt beizumessen und auch die Nachhaltigkeit spielt eine tragende Rolle bei der Planung des Neubaus.   Der Neubau liegt kreuzförmig auf der Parzelle, parallel zur Heroldstrasse. Diese Setzung bewirkt einerseits, dass die Grösse des kompletten Volumens auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist und somit trotz der Zweigeschossigkeit nicht schwer wirkt. Andererseits erreicht man so, möglichst viele bestehende Bäume auf der Parzelle zu erhalten. Der Aussenbereich der Parzelle wird durch die Setzung des Neubaus in vier Teile aufgeteilt. So wird jeder Kindergarten in eine andere Richtung ausgerichtet und es kann nebst dem allgemeinen Ankunftsaussenbereich jedem der drei Kindergarteneinheiten je einen eigenen Aussenbereich zugewiesen werden.   Der neue Kindergarten wird in einer Holzbauweise errichtet, welche auch von aussen durch die Weisstannen- Holzschalung mit einer Mustereinfräsung im Sturzbereich ersichtlich wird. Die Fassade wird durch an Stahlseilen rankende Klematis begrünt. Auch das auf dem Dach wachsen durch die Intensivbegrünung verschiedene Stauden und Blumen, welche Schmetterlinge und Bienchen anziehen und so zu einer erhöhten Biodiversität beitragen.    Von einem überdachten Aussenbereich gelangt man in einen langen und hellen Korridor, von welchem sich die einzelnen Einheiten sowie ein grosser Mehrzweckraum erschliessen. Die Kindergärten werden jeweils über eine innenliegende Garderobe betreten. Dabei lässt die verglaste Schiebetüre sowie Lichtbänder unter dem Sturz natürliches Licht aus dem Korridor in die Garderobe hinein. Am mittig platzierten Waschbecken können die Kinder nach dem Schuhwechsel und Jacken ablegen ihre Hände waschen. Direkt an der Garderobe ist neben dem Hauptraum ein Abstellraum und eine Toilette angegliedert. Der Kindergartenhauptraum ist zweiseitig verglast. Die Rankbepflanzung an den Stahlseilen vor den Fenstern dient einerseits als natürliches Beschattungselement, gleichzeitig bewirkt sie ein Spiel von Licht und Schatten im Innenraum. Wand und Deckeneinkleidungen aus Weisstannenholz schaffen eine wohlige Atmosphäre. Die Spielnischen sind durch mit einem Muster ausgefrästen Holzschiebeelementen vom Kindergarten Hauptraum abgetrennt. Die Ausfräsung ermöglicht sogleich einen Ein- und Ausblick für die Lehrpersonen wie auch für die Kinder. Direkt vom Kindergartenhauptraum sind auch die Aussenbereiche erreichbar. Da der Technikraum im Erdgeschoss liegt kann auf ein Untergeschoss komplett verzichtet werden. Die PV-Anlage auf dem Dach des Obergeschosses unterstützt die Energieversorgung des Kindergartens. ER