TY - THES AU - Buschauer, Lucas Andreas T1 - Kulturarchiv Albula DA - 2020 CY - Chur PB - Fachhochschule Graubünden A3 - Albertin, Robert AB - Ein Zitat des Alt-Regierungsrates Jakob Schutz aus Filisur, lautet: "Alvaneu Bad ist das kulturelle Zentrum des Albulatals". Dies aus dem Mund eines Urfilisurers zu hören, muss eine gewisse Gewichtung besitzen. Bei dem Streifzug durch die Geschichte Mittelbündens und vor allem des Albulatals, wird einem die extrem hohe Dichte an Geschichte und Kultur bewusst, die diese Orte aufweisen. Von den alten Erzminen in Schmitten und Filisur, den Heilquellen in Alvaneu Bad, die Gips- und Kalkherstellung in Surava und Alvaschein, die bekannte Zwiebackproduktion «Laims Castel Zwieback» in Surava, über das Bahnbüro der Rhätischen Bahn des Teilabschnitts Filisur-Davos in einem alten Gewölbe in einem Filisurer Herrschaftshaus bis hin zu neuen kulturellen Institutionen wie dem Origen Festival in einer alten Burg in Riom und dem Parc-Ela, einem Vorhaben, diese Dichte weiter zu fassen und vermarktbar zu machen. Was im Tal fehlt, ist ein Ort, an dem diese Materialien gesammelt, gelagert und systematisch katalogisiert werden können. Alvaneu Bad ist der Ort, an dem die Lebensadern des Tales zusammenfliessen und der Ort bildet das Bindeglied zwischen den neuen Fusionsgemeinden Albula/ Alvra und Filisur-Bergün. Das behandelte Gebäude weist mit der Lage an der Kantonsstrasse einen idealen Standort auf und auch das Gebäude an sich, ist mit den grosszügigen Kellergewölben ideal für ein Archiv geeignet. Nebst dem Kulturarchiv, welches das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss mit der Bibliothek für sich beansprucht, wird auch der grosszügige Dachstock zugänglich gemacht, welcher sich bestens für Veranstaltungen und Ausstellungen eignet. Das zweite Obergeschoss wird zu einer Wohnung im Sinne von "Ferien im Baudenkmal". Der neue östlich gelegene Eingang, greift für den Zugang die Typologie der ortstypischen "Cuort" auf, einer Rampe von der Strasse zum etwas tiefergesetzten Zugang. Vor diesem Eingang bildet sich ein Vorplatz, von welchem man ins Archiv sowie in die Schwefelgrotte gelangt. Diese ist ein Ausstellungsraum zum Thema des ehemaligen Kurhauses des Ortes. Im Zentrum dieses offenen und unbeheizten Raumes steht der Trinkbrunnen, welcher der Schwefelgrotte seinen Namen gibt. Dieser Raum bildet zudem den Start des bestehenden Ansaina Wasserwegs, einer Themenwanderung von Alvaneu Bad nach Filisur und zurück. Der neu geschaffene Aussenraum mit den charakteristischen Stegen und Treppen ist Teil des Wasserwegs mit Kunstausstellungen, wie sie heute unter dem Namen Artava bereits stattfinden. Die stegartige Überwindung des Terrains, wie sie entlang der Route zu finden ist, wird in einer abgewandelten Form in Beton interpretiert. Dem nahen ehemaligen Mühlbach, wird Wasser entnommen und dieses fliesst dem Weg entlang durch den Garten. Die Bibliothek erhält im Westen einen Aussenraum mit Sitzbereich neben einem Brunnen. Kulturarchiv soll in diesem Entwurf nicht für ein verstaubtes Kellerarchiv stehen, sondern für ein regionales Zentrum, in dem alle Formen der Kultur nicht nur archiviert, sondern erlebbar sind. Die Instandsetzung und Neuinszenierung des Hauses Laim wertet das ganze Dorf und auch die umliegenden Immobilien auf, da sie in neuem Kontext erscheinen. M3 - Bachelorarbeit Architektur M4 - Citavi ER -