TY - THES AU - Fausch, Christoph T1 - Die Rolle des dorsolateralen Präfrontalkortex bei der Normimplementierung DA - 2015 CY - Zürich PB - Universität Zürich AB - Der Mensch verhält sich in sozialen Interaktionen nicht immer rein eigennützig. So werden Kosten in Kauf genommen, um normverletzendes Verhalten zu bestrafen, auch wenn dies keinen materiellen Nutzen mit sich bringt. Die Entscheidungsfindung wird somit durch soziale Präferenzen beeinflusst, die durch Normimplementierung (Bestrafung von Normverletzung) zu Normeinhaltung in der Gesellschaft führen kann. Eine Vielzahl von neuroökonomischen Studien untersuchte die neuralen Strukturen der Normeinhaltung und –implementierung mithilfe von ökonomischen Verhaltensspielen. Dem rechten dorsolateralen Präfrontalkortex (DLPFC) wird dabei eine wichtige, aber auch umstrittene Rolle bei der kognitiven Kontrolle zugesprochen. Ein Literaturvergleich verdeutlicht seine Aktivierung bei unfairen Transfers, aber auch seine Fähigkeit, sich strategisch der Situation anzupassen. Er scheint die Information der Normverletzung zu erhalten und entsprechend Fairness zu implementieren, indem er Selbstkontrolle ausübt und das materielle Eigeninteresse unterdrückt. Bei einem selbst durchgeführten Experiment wurde das bekannte Ultimatumspiel durch die Möglichkeit erweitert, unfaire Transfers so stark zu bestrafen, dass dies zu einem negativen Outcome für den Normverletzer führt. Als Reaktion auf die Transfers wurden vier mögliche Verhaltensmuster aufgestellt. Eine dieser Verhaltensmuster berücksichtigt im Speziellen die Erweiterung des Tasks. Entsprechende Individuen wurden der Gruppe „Spiteful“ Spieler zugeordnet. Bei dieser Gruppe vermutet der Autor ein spezifisches neurales Aktivierungsmuster: Auf unfaire Transfers wird mit starker Aktivierung des rechten DLPFC gerechnet sowie mit starker Aktivierung des medialen Präfrontalkortex als Ausdruck von Genugtuung auf die erfolgte Bestrafung. Eine andere Möglichkeit wäre, dass bei so hoher Bestrafung eher affektiv gehandelt wird und deshalb eine weniger starke Aktivierung im rechten DLPFC zu erwarten ist. In diesem Fall sollten Aktivierungen in subkortikalen Strukturen beobachtet werden können, wobei die Genugtuung der Bestrafung immer noch durch eine Aktivierung im medialen Präfrontalkortex zum Ausdruck gebracht wird. Die Resultate des Experiments sollten eine der beiden Aktivierungsmuster bestätigen können. Dies ist jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit. M3 - Bachelorarbeit M4 - Citavi ER -