TY - THES AU - Bosshard, Kevin T1 - Clay Ground DA - 2022 CY - Chur PB - Fachhochschule Graubünden A3 - Albertin, Robert AB - Bauen für Kinder bedeutet für mich ein architektonisches Projekt zu entwickeln, welches durch die Kinder erlebbar ist. Sei dies mittels spannenden Raumabfolgen, der Belichtung oder den eingesetzten Materialien. Ein weiterer, mir persönlich wichtiger, Aspekt ist die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien, welche den Jüngsten unter uns ein gesundes Raumklima schaffen sollen.   Aufgrund der Idee, möglichst nachhaltige Materialien zu verwenden, welche zudem einen sehr geringen Anteil an grauer Energie besitzen, war von Beginn an klar, dass der bestehende Kindergarten Herold I kein Teil meines Konzeptes sein wird.   Städtebaulich sitzt der neue, zweigeschossige Dreifachkindergarten mittig in der Parzelle. Das Volumen tritt nach aussen in Stampflehm in Erscheinung und gräbt sich förmlich aus der Parzelle empor. Das Erdgeschoss ist ca. 50cm ins Erdreich gesetzt um die Verbundenheit mit dem Ort und dem Untergrund zu stärken. Das Obergeschoss sitzt mittig auf dem Erdgeschossvolumen. Um das Gebäude, sowie an den Wänden als auch auf dem Dach soll die Natur ihren gerechten Platz zum Gedeihen und Wachsen erhalten. Dadurch wird der Umgebung rund um den Kindergarten, welche sehr stark durchgrünt ist, Rechnung getragen. Durch die zentrierte Position des Volumens kann rund um den Kindergarten auf der gesammten Umgebung gespielt werden.   Die Adressierung des Gebäudes ist an der Süd-West Fassade. Betritt man das Gebäude gelangt man in den zentralen Korridor. Im Erdgeschoss werden seitlich je ein Kindergarten erschlossen. Der Kindergarten im Obergeschoss wird über die grosszügige Treppe bedient. Die Grundrisse der jeweiligen Kindergärten wurden so konzipiert, dass diese trotz der unterschiedlichen Ausrichtung und Lage im Gebäude möglichst keine Qualitätsunterschiede aufweisen.   Jeder einzelne Kindergarten im Erdgeschoss wird durch die zentrale Garderobe betreten, welche mit verglasten Elementen eine Verbindung zwischen dem Hauptraum und dem Erschliessungskorridor herstellt. Die sanitären Räume für die Kinder sind der Garderobe angegliedert. Durch eine doppelflüglige Tür gelangt man von der Garderobe in den grosszügigen Hauptraum. Bewusst wird der Übergang zum Mehrzweckraum fliessend gestaltet. Somit dient er einerseits als Erweiterung, welche einen Durchblick durch das ganze Volumen schafft, andererseits kann dieser auch mittels einer Schiebetüre zu einem separaten Raum abgetrennt werden. Die Spielnischen sind jeweils so gestaltet, dass mittels einer Reduktion der Raumhöhe und einer bewussten Setzung der Fenster, ein Ort geschaffen wir, welcher den Bezug zum Aussenraum herstellt und Geborgenheit schaffen soll.   Die Materialisierung ist auf wenige und hochwertige Materialien reduziert. Die Aussenwände werden als tragende Stampflehmwände erstellt, welche auf der Innenseite gedämmt werden. Um der Verwitterung entgegenzuwirken, verfügen die Stampflehmwände Erosionsbremsen aus horizontalen Schlammziegel. Im Innenraum bildet Lärchenholz die wichtigste Rolle. Sei dies in der Tragkonstruktion, den Fenstern oder den Einbauten. Dabei wird bewusst mit der Oberflächenbeschaffenheit und der Holzqualität gespielt. Unterzüge werden in Konstruktionsholz erstellt, Einbauten ausschliesslich aus geöltem, astfreiem Lärchenholz. Ergänzend werden die Wände mit Lehmputz beschichtet und der Boden aus Stampflehm erstellt.   Die haustechnischen Installationen befinden sich im Obergeschoss, wodurch auf die Erstellung eines Untergeschosses verzichtet werden kann. Die Räume verfügen über eine kontrollierte Wohnungslüftung, welche in den Abhangdecken der Nebenräume geführt wird. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage angedacht zur Optimierung der Energieversorgung M3 - Bachelorarbeit Architektur M4 - Citavi ER -