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Projekt
Flexlodges – neue flexible Beherbergungsformen
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Unterschiedliche Formen der flexiblen Beherbergung finden immer mehr Verbreitung – auch in der Schweiz. Die Spannbreite reicht von zeltähnlichen Formen (z.B. Safarizelte, Jurten) über wagenähnliche Formen (z.B. Bauwagen, Busse) bis hin zu hausähnlichen Formen an Land, zu Wasser und in der Luft (z.B. Schlaffässer, Wohnboote, Baumhäuser). Durch die individuelle Ausgestaltung der verschiedenen Unterkünfte in Bezug auf ihren Standort und ihre Ausstattung, präsentiert sich das Angebot extrem vielfältig und spricht eine (ebenso) grosse Spannbreite an Zielgruppen an. Der gemeinsame Nenner der eher aktiven, naturbezogenen Gäste ist zumeist der Wunsch nach einem neuen, einzigartigen (Unterbringungs-)erlebnis, das sich vom Standardangebot der Hotels und Ferienwohnungen unterscheidet und eine gewisse Nähe zur Natur bietet. Dies macht neben der Einzigartigkeit der Unterkunft auch den attraktiven, besonderen Standort zu einem zentralen Faktor bei der Angebotsgestaltung.

Flexible Beherbergungsformen boomen und finden bei den Gästen grossen Anklang. Oft sind die Angebote innert kürzester Zeit bzw. für lange Zeit im Voraus ausgebucht. Je einzigartiger und spektakulärer das Angebot ist, desto mehr steigt auch die Zahlungsbereitschaft: So war z.B. die Tiny House Gondel auf dem Piz Nair oberhalb von St. Moritz, trotz Kosten von 450 CHF pro Nacht, rund 10 Stunden nach Aufschalten des Angebots bereits für 3 Monate ausgebucht.

Neben individuellen Anbietern nehmen sich auch immer häufiger grössere (Tourismus-) unternehmen und -organisationen diesem Trend in Angebot und Kommunikation an, z.B. der TCS mit seinen «Glamping»-Angeboten oder Schweiz Tourismus mit der «Million Stars Hotel»- Aktion. On, das Schweizer Laufsportunternehmen, errichtete im Sommer 2019 – hauptsächlich als Marketingmassnahme – eine autarke Berghütte am Lunghinsee über Maloja.

Aus Gastgebersicht erfreut sich der Trend grosser Popularität, das aus verschiedensten Gründen: Diese neuen Formen der Beherbergung liefern hervorragendes, medienwirksames (Bild-)Material für die Kommunikation und bieten das Potenzial zusätzliche Umsatzquellen zu erschliessen sowie flexibler auf Nachfragespitzen zu reagieren. Die geringeren Investitionskosten pro Übernachtungseinheit im Vergleich zur stationären Beherbergung im Hotel oder in Ferienwohnungen legen nahe, dass sich mit diesen neuen Unterbringungsformen ein besseres Kosten-/Ertragsverhältnis erzielen lässt. Somit ergeben sich in diesem Segment viele Chancen für interessante, innovative Geschäftsideen – auch für Neugastgeber.

Um diesen Trend noch besser verstehen und dessen Potenzial im Bündner Tourismus gezielter nutzen und fördern zu können, führte das Institut für Tourismus und Freizeit der Fachhochschule Graubünden im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Tourismus Graubünden eine Grundlagenstudie zum Thema «flexible Beherbergungsformen» durch. Die Studie umfasst eine Bestandsaufnahme zu den Ausprägungen dieser Beherbergungstypen in Graubünden. Zudem war es das Ziel der Studie, das touristische Potenzial der flexiblen Beherbergungsformen für den Bündner Tourismus zu eruieren und Handlungsempfehlungen zur Erschliessung dieses Potenzials abzugeben.

Die nun vorliegende Studie zeigt, dass in Graubünden die Chance zum Ausbau des Angebots flexibler Beherbergungsmöglichkeiten in der Tourismusbranche grundsätzlich vorhanden ist. Zudem wurde klar, dass Flexlodges eine Gelegenheit zur Stärkung des Bündner Tourismus durch ein komplementäres Angebot im Nischenbereich sein können.

Die Handlungsempfehlungen nehmen alle (touristischen) Akteure und Anspruchsgruppen in die Pflicht und liegen in den Bereichen der Schaffung von Rahmenbedingungen, der Kooperationen, der Information und Angebotsvermarktung.

Weiterführende Information

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Interaktive Karte

Bis anhin fehlte im Kanton Graubünden eine Übersicht des vorhandenen Angebots an flexiblen Beherbergungsformen. Im Rahmen der vorliegenden Grundlagenstudie wurde erstmals eine umfassende Bestandesaufnahme der verschiedenen Flexlodges in Graubünden vorgenommen.

Beteiligte

Beteiligte

Das Projekt wurde vom Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Tourismus Graubünden (AWT) umgesetzt.