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Projekt
PlagiateSTOP
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Das Projekt PlagiateSTOP basiert auf dem Auftrag, einen Vorschlag für die automatisierte Entdeckung von Plagiaten an der FH Graubünden auszuarbeiten. Generell geht es bei der Erkennung von Plagiaten darum, in den zu überprüfenden Dokumenten verdächtig aussehende Passagen zu identifizieren und auf ihre Herkunft zu überprüfen.

Ausgangslage

Ausgangslage

Auf dem Markt befinden sich diverse Softwarelösungen, die technisch ausgereift zu sein scheinen und unterschiedliche Einsatzszenarien ermöglichen. Die Auswahl und der Einsatz einer geeigneten Plagiatserkennungssoftware an Hochschulen bedingt eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Sinn und Zweck einer softwaregestützten Plagiatskontrolle im Allgemeinen. Dabei reicht die Spannweite von einer einfachen Kontrolle vereinzelter studentischer Arbeiten, durch die lediglich eine abschreckende Wirkung erzielt werden kann, bis hin zur Analyse sämtlicher Arbeiten und Publikationen einer Hochschule, um so die Aufdeckungsquote von Plagiatsfällen zu maximieren.

Die Entscheidung für eine bestimmte Vorgehensweise ist jedoch nicht nur vom Untersuchungsaufwand und von den Kosten abhängig, die mit einer entsprechenden Plagiatserkennungssoftware verbunden sind. Sie ist nicht zuletzt auch eine Frage des Vertrauens in die Studierenden oder ggf. auch die Mitarbeitenden einer Hochschule. Unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten sowie aus einer spezifischen Evaluation resultierend, wurde der FH Graubünden die Anschaffung einer spezifischen Plagiatserkennungssoftware empfohlen. Der Kontrollprozess sollte in einem ersten Schritt nur auf diejenigen Plagiatsfälle ausgerichtet sein, mit denen sich die Plagiatorinnen/Plagiatoren unmittelbar Abschlüsse der FH Graubünden erschleichen könnten. Ferner wird die generelle Überprüfung aller an der FH Graubünden erstellten Abschlussarbeiten (Bachelor Thesis / Master Thesis und MAS-Arbeiten) immer bei konkreten Verdachtsfällen empfohlen. Aus Effizienzgründen sollten bei Abschlussarbeiten die Überprüfungen zentral – bspw. durch die jeweilige Studienadministration – vorgenommen werden und die Prüfberichte sollten im Anschluss daran zusammen mit den betreffenden Abschlussarbeiten an die einzelnen Referentinnen und Referenten übermittelt werden. Bei konkreten Verdachtsfällen sollten die Dozierenden die Kontrolle selbst vornehmen können. Bezüglich Sanktionen bei entdeckten Plagiatsfällen wird der FH Graubünden die Einführung einer hochschulweiten Regelung empfohlen. Der Einsatz einer Plagiatserkennungssoftware löst die generelle Problematik des Plagiierens jedoch noch nicht. Um dieser zu begegnen, müssen vielmehr die Bedeutung und die Konsequenzen des Plagiierens aufgezeigt sowie Kompetenzen für ein sauberes wissenschaftliches Arbeiten im Unterricht vermittelt werden. Dies muss bei jedem Studienangebot der FH Graubünden sichergestellt werden. Erst dann kann der Einsatz von Plagiatserkennungssoftware die Plagiatsprävention gezielt unterstützen.

Es arbeiteten folgende ehemalige Mitarbeitende der FH Graubünden an diesem Projekt mit:

  • Robert Barth
  • Thomas Weinhold
Weiterführende Information

Weiterführende Information

Publikationen

  • Bekavac, B. et al. (2009): Plagiatesoftware: Einsatz, Nutzen und Grenzen. In: Barth et al.: Wissensklau, Unvermögen oder Paradigmenwechsel? – Plagiate als Herausforderung für Lehre, Forschung und Bibliothek. Beiträge der internationalen Tagung «Die lernende Bibliothek», 2009, Churer Schriften zur Informationswissenschaft, Schrift 33.
     
  • Dahinden, U.; Bekavac, B. et al. (2009): Wie gehen Schweizer Hochschulen mit Plagiaten von Studierenden um? In: Barth et al. (Hrsg.): Wissensklau, Unvermögen oder Paradigmenwechsel? – Plagiate als Herausforderung für Lehre, Forschung und Bibliothek. Beiträge der internationalen Tagung «Die lernende Bibliothek», 2009, Churer Schriften zur Informationswissenschaft, Schrift 33.