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Auftakt zum European Latin America Forum ELAF 2021

Verantwortung in den Wertschöpfungsketten zwischen der Schweiz und Lateinamerika

09. April 2021

Was braucht es, damit international aktive Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsstandards gerecht werden und welchen Einfluss haben die aktuellen gesetzgeberischen Entwicklungen auf die Wertschöpfungsketten zwischen Lateinamerika und der Schweiz. Diesen Fragen geht das European Latin America Forums (ELAF) nach, welches die FH Graubünden und connosco e.V. aus Köln derzeit ausrichten. Mehr als 180 Personen nahmen an der virtuellen Auftaktveranstaltung am Donnerstag teil.

Vor dem Hintergrund des in diesen Tagen in Kraft tretenden indirekten Gegenvorschlags zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI), kommen im Rahmen des ELAF 2021 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft für Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops zusammen. Bis im September werden unter www.fhgr.ch/elaf und www.connosco.de zahlreiche multimediale Formate rund um das Thema «Europäische Unternehmen in Lateinamerika: Auf dem Weg zu nachhaltigen Wertschöpfungsketten» veröffentlicht. Dabei sollen verschiedene Standpunkte und Aspekte der unternehmerischen Verantwortung vertieft werden. Die Abschlussveranstaltung findet dann am 24. September 2021 in Köln statt.

«Die Erwartungen an Unternehmen auch in ihren Wertschöpfungsketten den Schutz gesellschaftlicher und ökologischer Belange sicherzustellen, sind in den letzten Jahren enorm gestiegen», sagt Professor Christian Hauser vom Schweizerischen Institut für Entrepreneurship der FH Graubünden und Mitorganisator. Schweizer Unternehmen, die in Ländern aktiv sind, in denen lediglich geringe gesetzliche Standards existierten oder deren Einhaltung nur unzureichend durch die staatlichen Institutionen überprüft würden, seien sehr gefordert.

Differenzierte Diskussionen
Diese Konfliktpunkte und Kontroversen zeigten sich in der Podiumsdiskussion, die mit Repräsentantinnen und Repräsentanten von Economiesuisse, Glencore, der Better Gold Initative, der Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien sowie dem UN Global Compact Netzwerk Schweiz & Liechtenstein zusammengesetzt war. Während die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft auf die bereits erzielten Fortschritte verwiesen, betonten die Repräsentantinnen und Repräsentanten der Zivilgesellschaft die Notwendigkeit, die Situation in den lateinamerikanischen Ländern weiter zu verbessern. Einig war man sich darin, dass die nachhaltige Gestaltung der Wertschöpfungsketten ein fortlaufender Prozess sei, der noch lange nicht abgeschlossen ist, und für die innovative Lösungsansätze entwickelt werden müssen.

In Workshops hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, an derartigen Handlungsoptionen für die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales zu arbeiten. Dabei wurden nicht nur die Komplexität der Aufgabe sichtbar, sondern auch deutlich, wie Unternehmen ihrer Verantwortung konkret gerecht werden können.

Das ELAF richtet sich an Lateinamerika-Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie aus der Studierendenschaft. Das mehrmonatige virtuelle Forum wird durch das Lateinamerika Zentrum Zürich (LZZ), Engagement Global und Brot für die Welt unterstützt und – sofern es die pandemische Lage zulässt – mit einer Präsenzveranstaltung in Köln abgeschlossen.

Weitere Details:

www.fhgr.ch/elaf

www.connosco.de

Blick in die weltgrösste Kupfertagebaustätte «Chuquicamata» in Chile. (Foto: Christian Hauser)

Weitere Auskünfte

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