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Gesundheitsversorgungsbericht GR 2019

27. November 2019

Publikation des Gesundheitsversorgungsberichts 2019 des Kantons Graubünden

Der Bericht zur Gesundheitsversorgung des Kantons Graubünden ist soeben zum vierten Mal erschienen. Verfasst wurde der Bericht wiederum durch das Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung ZWF der Fachhochschule Graubünden im Auftrag und mit Begleitung des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit.

Die im Bericht enthaltenen Zahlenreihen ermöglichen es, Feststellungen über die Entwicklung der Leistungsbereiche Akutsomatik, Rettungsdienste, Rehabilitation, Psychiatrie, Pflegeheime, Spitex-Dienste und Ärzteschaft wie auch über die Entwicklung der einzelnen Betriebe zu tätigen. Daneben lassen sich aber auch Schlussfolgerungen für einen allfälligen Handlungsbedarf der in den Gesundheitsbereich involvierten Stellen ziehen. Nachstehend führen wir ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige von uns vorgenommene Feststellungen und Schlussfolgerungen auf.

Gemäss dem Bericht haben sich in den letzten Jahren die Patientenzahlen insgesamt von den Regionalspitälern hin zum Kantonsspital Graubünden verschoben. Diese Entwicklung ist im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der dezentralen Gesundheitsversorgung nicht unproblematisch. Es gilt seitens der Regionalspitäler auch mittels Kooperationen mit den anderen Spitälern umfassende Anstrengungen zu unternehmen, damit der Eigenversorgungsgrad der Spitalregion nicht weiter sinkt, sondern sich idealerweise wieder erhöht.

Der Bericht zeigt weiter auf, dass die Mehrheit der Regionalspitäler im Jahr 2017 weder genügend hohe Kostendeckungsgrade noch ausreichende EBITDA-Margen erreichte. Allgemein wird heute davon ausgegangen, dass eine EBITDA-Marge von 10 Prozent für eine nachhaltige Finanzierung eines Spitalbetriebs notwendig ist. Den Verantwortlichen der Spitäler obliegt es entsprechend darauf zu achten, dass der Spitalbetrieb ausreichende Rückstellungen für Investitionen tätigen kann.

Positiv entwickelt hat sich in den letzten Jahren die Zahl der ausserkantonalen Patienten in der Psychiatrie. Einerseits ist dies auf die Clinica Holistica in Susch zurückzuführen, andererseits können auch die Kliniken Waldhaus und Beverin einen Zuwachs an ausserkantonalen Patienten vermelden, wozu zweifelsohne auch die von der Klinik Beverin geführte Privatklinik Mentalva beigetragen hat.

Rund ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime war gemäss dem Bericht lediglich leicht pflegebedürftig. Diese Kategorie von Bewohnerinnen und Bewohnern könnte in den meisten Fällen mit Unterstützung der Spitex und allenfalls der Angehörigen zu Hause oder im Rahmen des betreuten Wohnens gepflegt und betreut werden. Es gilt daher seitens der Gemeinden, Initiativen für entsprechende Angebote im Sinne von "ambulant vor stationär" zu unterstützen und zu fördern.

Die aktuellste Version des Berichts kann direkt beim DJSG digital heruntergeladen werden. Ältere Versionen finden sich in der ZWF-Publikationsliste unter dem entsprechenden Jahr. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite.

Foto: (Public Domain) Marcelo Leal/UNSPLASH