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Interkultureller Austausch von zuhause aus

FH Graubünden entwickelt digitale Skills für alle

23. Mai 2023

Die virtuelle Teamarbeit gehört heute vor allem für international tätige Organisationen zum täglichen Brot. Wer sich im virtuellen Raum kompetent und sicher bewegen kann, bringt nicht nur wichtige Grundlagen für «New Work» mit. Vor allem junge und angehende Berufsleute erhöhen mit dieser Fähigkeit auch ihre Berufschancen. Aus diesem Grund hat die FH Graubünden zusammen mit Partnerschulen aus dem europäischen Raum den neuen Lehrgang «VIBES – kulturell sensibel im digitalen Raum kollaborieren» entwickelt.

«Wir freuen uns, nach zwei Jahren Entwicklungszeit unseren kollaborativ entwickelten Online-Lehrgang launchen zu können», sagt Michael Forster, Projektleiter und Dozent am Schweizerisches Institut für Entrepreneurship an der FH Graubünden. Erstmals stehe mit VIBES ein praxisorientierter Online-Lehrgang zum Thema «Digitale Skills» bereit, der nicht auf Führungskräfte ausgerichtet ist, sondern die Teamarbeit ins Zentrum stellt und digitale mit interkulturellen Fähigkeiten kombiniert, so Forster weiter. Der rote Faden im Kurs ist denn auch der Teambildungsprozess, fokussiert wird auf das voneinander und miteinander Lernen und Arbeiten am gemeinsamen Ziel. VIBES steht seit kurzem allen Interessierten als OER (Open Educational Resource) frei zur Verfügung.

Inhaltlich erproben und erlernen die Teilnehmenden das Einmaleins der virtuellen Kollaboration im interkulturellen Kontext eines Unternehmens. Im Zentrum stehen Themen wie Teambildung, Umgang mit kultureller Vielfalt, Formen der virtuellen Zusammenarbeit, Selbstmanagement, Einsatz von digitalen Technologien oder Empfehlungen für das Führen von interkulturellen Teams im dynamischen Umfeld. Der Kurs ist modular und als mehrteiliger, virtueller «ready to use»-Kurs aufgebaut. Jedes Modul ist mit einer Art Bedienungsanleitung versehen und beschreibt Lernziele, Methoden, Übungen sowie geeignete digitale Tools. Das Hauptaugenmerk liegt in der Interaktion der Gruppen, im gemeinsamen Austausch, dem Schaffen von neuen Inhalten und dem Geben und Nehmen regelmässiger Feedbacks.

Brückenangebot mit Praxisnutzen

Je nach Bedürfnis kann VIBES als Summer School, als zweitägiger Workshop oder im Format eines Webinars gestaltet und durchgeführt werden. Die notwendigen Unterlagen wie z.B. Hilfsmittel für die Kursleitung oder Schulungsmaterial (Präsentationen, Tools, Methoden, Übungen) stehen online über virtualskills.eu zur Verfügung. Bei der Entwicklung wurde darauf geachtet, dass der Kurs mit wenig Vorbereitungszeit im gewünschten Format selbständig Anwendung finden. Die Unterrichtsmaterialien werden in allen Sprachen der VIBES-Projektpartner (Deutsch, Englisch, Kroatisch, Estnisch, Finnisch) angeboten.

VIBES steht allen Interessierten frei zur Verfügung. Es gibt weder Zulassungsbeschränkungen noch Vorgaben für ein Einstiegsniveau. Gemäss Forster sind die adressierten Kompetenzen und Inhalte wichtig und relevant für alle jungen und angehenden Berufsleuten, seien es Lernende in der Berufsschule oder Studierende an einer Fachhochschule. Konsequenterweise wurde der Kurs mit Einbezug von Studierenden und Lernenden aus Berufsschulen aller Partnerländer mitgestaltet. Ziel war gemäss Forster eine möglichst hohe Anschlussfähigkeit zwischen den Schulstufen.

Das Projekt besitzt auch Forschungscharakter, denn es baut auf Wissen und konkreten Bedürfnissen der Praxis auf. Initial führten die Projektpartner mehr als 30 Tiefeninterviews mit Vertreter:innen von namhaften international tätigen Unternehmen aus allen beteiligten Ländern.

Erasmus als Bindeglied und Enabler

VIBES ist im Rahmen eines Erasmus+-Projekts entstanden. Als strategische Schweizer Partnerin wurde die Fachhochschule Graubünden von Movetia, der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität im Bildungssystem, finanziert. Am Projekt haben Expertinnen und Experten aus fünf Bildungsinstitutionen in Estland, Finnland, Kroatien, Belgien und der Schweiz gearbeitet.
 

Weitere Details:

Das VIBES-Projektteam: Michael Forster, Fachhochschule Graubünden (Schweiz), Brett Fifield, Fachhochschule LAB (Finnland), Nebojša Stojčić, Universität von Dubrovnik (Kroatien), Susi Rutz, Berufsschule Strickhof (Schweiz), Sirja Sulakatko, Smartwork.ee (Estland), Sandra Serdarević, Ekonomska i trgovačka škola (Kroatien), Katija Vojvodić, Universität von Dubrovnik (Kroatien), Nia Yli-Jaakkola, Fachhochschule LAB (Finnland), Lorenzo Constantino, IHF (Belgien) (v.l.n.r.)

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.