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ZWF-Jahresbericht 2018 veröffentlicht

15. Februar 2019

Im Jahresbericht 2018 blicken wir auf die vergangenen 12 Monate zurück und stellen uns, sowie die von uns bearbeiteten Projekte, Lehraufträge, Publikationen und Veranstaltungen vor.

Im Zeichen der Digitalisierung

Die digitale Transformation geht nicht an uns vorbei. Schon seit längerem verwenden wir in Lehre und Forschung digitale Kommunikationsmittel zum Austausch von Unterlagen und Informationen. Die Agenden führen die meisten von uns auch digital. Neu sind in diesen auch zahlreiche Projekt- und Veranstaltungstermine zur Digitalisierung zu finden. Sie hat als Thema Eingang in unsere Forschung gefunden und prägt diese teilweise. So wurde die digitale Transformation zum Schwerpunktthema der interdisziplinären Forschung an der HTW Chur, welches an allen Instituten und in gemeinsamen Projekten verfolgt werden soll.

Aus diesem Grund hat Peter Moser eine Serie von internen Lunchseminaren zur digitalen Transformation initiiert, an der regelmässig Kolleginnen und Kollegen aller Departemente teilnehmen und sich austauschen. Auch die beiden Mittagsdiskussionen des Gesprächskreis Wirtschaftspolitik waren letztes Jahr der Digitalisierung gewidmet. Vor allem wurden aber auch Forschungsresultate erarbeitet. In einem auch auf nationaler Ebene beachteten Projekt hat ein Team des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship (SIFE) und des ZWF im Auftrag des Kantons Graubünden den Stand der digitalen Transformation in vier zentralen Branchen untersucht. Die Resultate wurden in einem öffentlich zugänglichen Schlussbericht veröffentlicht und im Herbst durch das Projektteam der Bündner Regierung präsentiert. Das Thema wird uns auch in Zukunft beschäftigen und beispielsweise 2019 anlässlich des 12. Gesprächskreis zur Wirtschaftspolitik vertieft diskutiert werden.

Weitere Höhepunkte «im Zeichen der Digitalisierung» waren im Jahr 2018 der 11. Gesprächskreis zur Wirtschaftspolitik, der kurz nach der Mercosur-Reise von Bundesrat Schneider-Amman der Liberalisierung der Agrarmärkte gewidmet war. Mit Bernard Lehmann, dem Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, durften wir einen prominenten Referenten begrüssen, der zusammen mit weiteren Podiumsteilnehmern zahlreiche Interessierte in die Aula lockte und zu angeregten Diskussionen motivierte. Die Landwirtschaft beschäftigt uns aber nicht nur an der Schnittstelle zur grossen, weiten Welt. Innerhalb des Kantons ist sie Gegenstand des zur Zeit laufenden und vom Kanton mitfinanzierten Projektes «Agro+Tourismus Graubünden», mit dem die branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft einerseits und der Gastronomie und Hotellerie andererseits untersucht und gefördert werden soll.

Eine weitere wichtige Branche im Landwirtschafts- und Tourismuskanton Graubünden ist aber auch die Wasserkraft. Mit ihrer Zukunft haben wir uns die letzten vier Jahre zusammen mit Partner anderer Hochschulen im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 70 beschäftigt. Im Fokus des ZWF-Teams stand dabei die regionalwirtschaftliche Bedeutung der Wasserkraft und deren Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung sowie das das brandaktuelle Thema der Wasserzinse hinzu. Die Resultate werden im ersten Quartal 2019 präsentiert werden und stellen auch das Hauptthema der jährlichen Energieforschungsgespräche in Disentis dar, welche die HTW Chur im Januar 2019 gemeinsam mit der Stiftung Alpines Energieforschungscenter AlpEnForCe organisiert.

Dies sind Highlights, welche die Wahrnehmung des ZWF im Kanton Graubünden und die regionalwirtschaftliche Relevanz unserer Forschung veranschaulichen. Aber auch ausserhalb des Kantons finden das ZWF und seine Mitarbeitenden Beachtung und Anerkennung. Monika Engler wurde vom Kanton St. Gallen mit der Leitung des Projekts «Weiterentwicklung Strategie Spitalverbunde: Leistungs- und Strukturentwicklung» beauftragt. Das von der St. Galler Regierung und dem Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunden gemeinsam lancierte Projekt bezweckt die Weiterentwicklung der Spitalstrategie, um im Kanton die Gesundheitsversorgung in angemessener Qualität auch künftig sicherstellen zu können.

Auf internationaler Ebene gilt es neben zahlreichen Vorträgen und Publikationen in wissenschaftlichen Gremien und Zeitschriften vor allem das im letzten Jahr unter der Leitung von Andreas Nicklisch gestartete Projekt «Gerechtigkeit, Anreize und heterogene Bedarfe» zu erwähnen, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG und den Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt wird. Mit Methoden der experimentellen Verhaltensökonomik werden implizite Kosten, die durch bedarfsgerechte Umverteilung entstehen untersucht. Darüber hinaus wird auf Bedarfe, welche sich aus einer Mischung von persönlichem Verschulden und unverschuldeten Zufallsergebnissen ergeben, gelegt. Dies scheint besonders wichtig mit Hinblick auf die Nachhaltigkeit eines nationalen Gesundheits- und Rentensystems zu sein, da hier persönliche Verantwortung für erhöhte Bedarfe (etwa erhöhte Fettleibigkeit) in Verbindung mit unverschuldeten Schicksalsschlägen (etwa die spontane Erkrankung des Herzkreislaufsystems) zu erhöhtem medizinischen Versorgungsbedarf und mithin höheren staatlichen Zuschüssen führen. Gerne werden wir sie in den kommenden Jahren über unsere Erkenntnisse aus diesem und aus anderen Projekten informieren.

Mit diesen Betrachtungen zu ausgewählten Höhepunkten aus der Tätigkeit des ZWF lade ich Sie zur Lektüre unseres Jahresberichts ein. Im Namen des gesamten ZWF-Teams bedanke ich mich herzlich für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse in unserer Arbeit.

Freundliche Grüsse

Werner Hediger
Leiter Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung ZWF

Den Institutsbericht 2018 herunterladen.

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