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Forschung und Dienstleistung

Bevölkerungsbefragung zur Tourismuswahrnehmung und -akzeptanz

Überblick

Überblick

Der Tourismus ist in vielen Regionen ein zentraler Bestandteil der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Gleichzeitig ist seine Akzeptanz durch die einheimische Bevölkerung ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine nachhaltige Weiterentwicklung. Dies hat auch Schweiz Tourismus erkannt und die Stärkung der Tourismusakzeptanz als eines von fünf Aktionsfeldern definiert und eine nationale Umfrage in Auftrag gegeben. Trotz dieser fehlt in vielen Regionen ein aktuelles, faktenbasiertes Bild, wie die lokale Bevölkerung den Tourismus tatsächlich wahrnimmt, welche Chancen und Herausforderungen sie sieht oder wo es mögliche Spannungsfelder gibt.

Eine systematische Bevölkerungsbefragung zur Tourismuswahrnehmung und -akzeptanz kann hier Abhilfe schaffen. Sie liefert wertvolle Einblicke in Einstellungen, Bedürfnisse, Wünsche und Kritikpunkte der Bevölkerung – über verschiedene Altersgruppen, Gemeinden oder Nutzertypen hinweg. Ziel ist es, ein differenziertes Stimmungsbild zu erhalten, das als Entscheidungsgrundlage für verschiedene Akteure dient.

Anwendungsfelder der Befragung

Anwendungsfelder der Befragung

Grundlagen für strategische Entwicklungen
Die Ergebnisse können als Basis für die strategische Ausrichtung im Tourismus dienen – unabhängig davon, ob ein Leitbild, eine Angebotsstrategie oder ein Infrastrukturkonzept erarbeitet wird.

Früherkennung von Spannungsfeldern
Die Befragung hilft, mögliche Zielkonflikte frühzeitig zu erkennen – etwa zwischen touristischer Entwicklung und Lebensqualität.

Dialog mit der Bevölkerung
Die Befragung bietet einen Anlass, um mit der Bevölkerung in Austausch zu treten, Rückmeldungen sichtbar zu machen und Vertrauen aufzubauen.

Beziehungsmanagement mit Zweitwohnungsbesitzenden
Auch diese Gruppe kann gezielt einbezogen werden, um ihre Sichtweisen und Erwartungen zu verstehen – als ergänzende Perspektive zu jener der Erstwohnenden.

Monitoring und Evaluation
Die Erhebung lässt sich als wiederkehrendes Instrument einsetzen, um langfristig Entwicklungen zu beobachten (Tourismusbarometer).

Diese Form der Bevölkerungsbefragung ist für Regionen und Destinationen aller Grössenordnungen ein wirkungsvolles Werkzeug, um den Puls der Bevölkerung zu spüren – sei es für die allgemeine Meinungsbildung, die Angebotsgestaltung oder die politische Kommunikation rund um den Tourismus. Die Umsetzung kann modular aufgebaut und an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden.

Vorgehen und Methodik

Vorgehen und Methodik

1. Desk Research

Zu Beginn erfolgt eine systematische Auswertung bestehender Grundlagen:

  • Relevante Studien und Befragungen zur Tourismusakzeptanz (regional, national, international)
  • Statistische Daten zur touristischen Nutzung, zur Wohnbevölkerung und zur regionalen Wirtschaft
  • Medienanalysen und Inhalte aus öffentlichen Debatten zum Thema Tourismus
  • Ziel ist es, bestehendes Wissen aufzunehmen, thematische Schwerpunkte einzugrenzen und die spätere Befragung gezielt auszurichten.

2. Durchführung leitfadengestützter Interviews

Aufbauend auf der Voranalyse werden leitfadengestützte Interviews mit Schlüsselpersonen aus der Region geführt, z. B.:

  • Gemeindebehörden
  • Tourismusorganisationen
  • Wirtschaftsvertreter:innen
  • Vertreter:innen von Interessengruppen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen
  • Personen aus Kultur, Landwirtschaft oder Bildung

Ziel ist es, vertiefte Einblicke in Wahrnehmungen, Spannungsfelder und Entwicklungsperspektiven zu erhalten. Diese Interviews dienen sowohl als Input für die Online-Befragung als auch zur qualitativen Einordnung der Ergebnisse.

3. Konzeption und Durchführung Online-Befragung

Die Online-Befragung richtet sich an die Gesamtbevölkerung der Region (inkl. Zweitwohnende, falls gewünscht).

  • Fragebogenentwicklung: Erarbeitung eines benutzerfreundlichen, validierten Fragebogens auf Basis der qualitativen Erkenntnisse
  • Verbreitung: Mehrkanalige Kommunikation über Gemeinden, Medien, Social Media, postalischer Versand, etc.
  • Zielgruppensteuerung: Möglichkeit zur differenzierten Auswertung nach Gemeinde, Altersgruppen, Erst-/Zweitwohnstatus

Ziel ist es, eine möglichst breite Beteiligung zu erreichen und ein differenziertes Bild der Tourismusakzeptanz über verschiedene Bevölkerungsgruppen hinweg zu erfassen.

4. Präsentation und Dokumentation

Die Ergebnisse werden systematisch ausgewertet, grafisch aufbereitet und zielgruppenorientiert dokumentiert:

  • Gesamtbericht mit Analyse nach Themenfeldern (Wahrnehmung, Akzeptanz, Bedürfnisse, Spannungsfelder, Handlungswünsche)
  • Regionale und demografische Differenzierungen (z.B. nach Gemeinden, Altersgruppen, Wohnstatus)
  • Handlungsempfehlungen und mögliche Anwendungsfelder der Ergebnisse
  • Präsentation vor Auftraggebern, Gremien oder der Öffentlichkeit je nach Wunsch

Die einzelnen Arbeitspakete und deren Inhalte werden vom Institut für Freizeit und Tourismus (ITF) gemeinsam mit dem Auftraggeber abgesprochen und definiert.

Referenzprojekt

Referenzprojekt

Bevölkerungsbefragung Region Prättigau/Davos

Im Rahmen der Erstellung eines touristischen Leitbildes wurde im Frühling 2025 in der Region Prättigau/Davos eine umfassende Bevölkerungsbefragung zur Wahrnehmung und Akzeptanz des Tourismus durchgeführt. Ziel war es, ein differenziertes Bild über die Haltung der lokalen Bevölkerung zum Tourismus zu erhalten und daraus Handlungsempfehlungen für die weitere touristische Entwicklung abzuleiten.

Mit diesem Projekt wurde ein belastbares Instrument geschaffen, um Tourismus im Sinne der Bevölkerung zu reflektieren und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Es kann als Vorlage für weitere Regionen oder Destinationen dienen, die ihren Tourismus im Einklang mit der lokalen Bevölkerung gestalten wollen.

Kontakt

Kontakt

Sie möchten mehr Information zu unserem Vorgehen bei systematischen Bevölkerungsbefragungen zur Tourismuswahrnehmung und -akzeptanz oder möchten eine Offerte für unsere Dienstleistung? Gerne geben wir Ihnen Auskunft – kontaktieren Sie uns. 

Wissenschaftliche Projektleiterin
Bianca Schenk
Wissenschaftliche Projektleiterin
Melanie Tamborini
Dozent
Gian-Reto Trepp