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Projekt
Curriculumsentwicklung Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Die BNE-Curriculumsentwicklung strebt das langfristige Ziel an, die Lehre der FH Graubünden so zu gestalten, dass die Studierenden befähigt werden, informiert und verantwortlich handeln zu können. Sie sollen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie zukünftige Führungskräfte ihrer Verantwortung gerecht werden und einen relevanten Beitrag zur NE im beruflichen und privaten Bereich leisten.

Ausgangslage

Ausgangslage

Bereits 2015 startete das Projekt «Strategische Initiative Nachhaltigkeit in der Lehre» (STINE) mit dem von der Hochschulleitung definierten Ziel: das Thema Nachhaltige Entwicklung  in die Lehre der damaligen HTW Chur aufzunehmen, um verantwortungsvolle Führungskräfte auszubilden, welche Fragen der nachhaltigen Entwicklung in ihr Handeln integrieren.

Konzeptionell orientierte sich das Vorgehen im Projekt STINE von Anfang an am Orientierungsrahmen der Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE), welcher auch Grundlage für die künftige Weiterführung der Curriculumsentwicklung im Zeitraum 2021-2024 ist.

Umsetzung

Umsetzung

Wie in fast allen Projekten ging es zuerst darum, die IST-Situation bezüglich des Themas NE in der Lehre zu erfassen: die bestehenden Problembereiche hinsichtlich des Themas NE zu verstehen, Akzeptanz und Unterstützungsbedarf des Themas NE in den Studiengängen und bei den Dozierenden zu ermitteln und schlussendlich mit Einverständnis der Studiengänge spezifische Massnahmen zur besseren Etablierung von NE in der Lehre zu erreichen.

Nach Abschluss dieser ersten Phase wurde ein Konzept entwickelt, welches die Strategie festlegte, wie das Thema NE hochschulweit in die Lehre der Studiengänge aufgenommen werden sollte.  

Die Kernidee für die Integration von NE in die Lehre war eine Kombination von «top-down» und «bottom-up». Der «Top-down»-Anteil umfasste die grundlegenden Festlegungen und Zielsetzungen für die damalige HTW Chur und die Studiengänge, welche in der Lehre erreicht werden sollten. Diese Grundlage diente als Leitlinie für die konzeptionelle Ausarbeitung und Umsetzung in Form des «Bottom-up»-Ansatzes in den jeweiligen Studiengängen.

Die darauffolgende Fokussierung von STINE der Jahre 2018 und 2019 lag auf der Wissensorientierung und der strukturellen Verankerung des Themas in der Lehre. Dabei ging es vor allem darum, das Thema NE verstärkt in die Lehre ausgewählter Studiengänge aufzunehmen. Dies geschah einerseits dadurch, dass das Modul «Nachhaltige Entwicklung» (NENT1) entwickelt und in die Curricula ausgewählter Studiengänge aufgenommen wurde. Anderseits wurde das Thema NE, soweit sinnvoll und möglich, in Zusammenarbeit mit der Studiengangsleitung und den Dozierenden in bestehende Module integriert.

Weiterentwicklung für die Strategieperiode 2021-24

Der nächste Schritt im Jahr 2020 bestand darin, das Thema «Kompetenzorientierung» in die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Lehre explizit aufzunehmen. Das heisst, den Studierenden sollen nebst Wissen auch die notwendigen Nachhaltigkeitskompetenzen – die Teilkompetenzen der sogenannten Gestaltungskompetenz – vermittelt werden. Der Ansatz der Kompetenzorientierung betreffend NE in der Lehre der FH Graubünden beruht auf der Mission der FH Graubünden, die besagt, dass die Studierenden nicht nur zu hochqualifizierten Fachkräften, sondern auch zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten ausgebildet werden. Das heisst, Absolventinnen und Absolventen der FH Graubünden sollen in die Lage versetzt werden, die für eine NE notwendigen Veränderungsprozesse im privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld zu initiieren und zu begleiten.

Die hier genannten Zielsetzungen entsprachen prinzipiell dem Ansatz der Gestaltungskompetenz (GK) in der BNE, welche darunter die Fähigkeit und Bereitschaft versteht, in einem komplexen System mit vielen Handlungsmöglichkeiten Massnahmen zu benennen und auszuwählen, die geeignet sind, das System in nachhaltiger Richtung weiterzuentwickeln. Um dieses allgemeine Verständnis der GK an die Anforderungen der FH Graubünden anzupassen, musste ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden. Dies geschah in mehreren interdisziplinären Workshops, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Bereiche der FH Graubünden, in welchen die theoretischen Grundlagen der Gestaltungskompetenz diskutiert, diese um hochschulspezifische Aspekte erweitert und zuletzt das spezifische GK-Verständnis der FH Graubünden validiert wurde.

Eigene Darstellung in inhaltlicher Anlehnung an “Education for Sustainable Development Goals-Learning Objectives, UNESCO 2017”; inhaltlich ergänzt und umformuliert nach Bedürfnissen der FH Graubünden.

Seit 2020 beschäftigt sich STINE mit der Integration der Gestaltungskompetenz in die Lehre der FH Graubünden. Dabei werden verschiedene Ansätze verfolgt: die Schaffung spezifischer Lehrangebote, die Integration der GK in bestehende Module und die Unterstützung kompetenzorientierter Initiativen von Studierenden.

So wurde das neue Modul «Gestaltungskompetenz für eine NE» (kurz «NENT2») geschaffen. Dessen Leitidee ist es, die Studierenden in die Lage zu versetzen, Veränderungsprozesse im Kontext der NE zu initiieren und zu begleiten. Mit Hilfe eines transdisziplinären Lehrformats werden die Studierenden in diesem Modul mit Partnern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammengebracht; gemeinsam werden konkrete Beiträge zur NE auf lokaler Ebene und für die Lebenswelt der Studierenden geschaffen. Im Zentrum des Moduls NENT2 stehen somit gemeinsame Projekte mit externen Partnern; ebenso wird eine gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Thema «Verantwortung» angestrebt. Das Modul NENT2 wurde als Pilotprojekt erstmalig im Herbstsemester 2020 im Bachelorstudium Betriebsökonomie in Form eines Wahlpflichtmoduls angeboten. Aufgrund der COVID-19-Situation musste das Modul allerdings konzeptionell angepasst werden. Auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern musste verzichtet werden; stattdessen beschäftigten sich die Studierenden mit der selbstgewählten Frage «Was ist an der FH Graubünden noch nicht nachhaltig und wo liegen die Verbesserungspotenziale?». Das Modul wurde zunächst im Blended-Learning-Format gestartet. Zuletzt konnte es aus bekannten Gründen nur noch virtuell durchgeführt werden. Die Erkenntnisse aus der erstmaligen Durchführung des Modul NENT2 ermöglichen es, das Modul konzeptionell weiterzuentwickeln und im Herbstsemester 2021 erstmalig als studiengangübergreifendes, interdisziplinäres Lehrangebot in möglichst viele Studienpläne der FH Graubünden zu integrieren.

Zudem sollen, wo sinnvoll und möglich, die Gestaltungskompetenzen in bestehende Module integriert werden und Initiativen von Studierenden, die eine Kompetenzorientierung unterstützen, gefördert werden.

Für die nächsten Jahre besteht die übergreifende Zielsetzung der Curriculumsentwicklung BNE in der Identifikation und Implementierung geeigneter Methoden und didaktischer Modelle. Zudem sollen die dazu passenden Lehr- und Lernumgebungen an der FH Graubünden geschaffen werden. Ferner sollen Evaluationsformen entwickelt und Massnahmen zur Qualitätssicherung formuliert und umgesetzt werden. In diesem letzten Bereich arbeitet die Curriculumsentwicklung BNE bereits heute intensiv mit dem Projekt der «Wirkungsevaluation BNE» zusammen.

Team

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Publikationen

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