Auf einen Blick
Die Expertinnen und Experten der Fachhochschule Graubünden stehen in engem Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Praxis, um an der Klärung komplexer Grundsatzfragen sowie an möglichen Lösungen – sowohl für Einzelunternehmen als auch für ganze Branchen und Regionen – zu arbeiten.
Die Fachhochschule Graubünden strebt mit dem «Prättigau/Davos Lab» eine noch unmittelbarere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis an. Insbesondere durch die Kompetenzen im Departement Entwicklung im alpinen Raum bieten sich synergistische Chancen, um partizipativ und kooperativ mit den Akteuren in der Region zukunftsfähige Lösungen für den Lebens- und Wirtschaftsraum Prättigau/Davos zu entwickeln. Das Reallabor Prättigau/Davos soll dabei die nachhaltige Regionalentwicklung mit partizipativen, angewandten wissenschaftlichen Methoden unterstützen.
Das Kompetenzzentrum unterstützt die Region aktiv im Rahmen der Standortentwicklungsstrategie 2040. Es initiiert und fördert gezielt Initiativen, die auf diese Ziele ausgerichtet sind. Dabei kommt dem Reallabor die Vernetzung vieler Forschungsinitiativen am Standort Davos zugute. Zudem kann die FH Graubünden als Mitglied der Wissensstadt Davos und der Academia Raetica damit endlich auch eine physische Präsenz vor Ort aufbauen.
Das «Prättigau/Davos Lab» ist Denk- und Handlungsraum («Thinktank») an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und «Realität», Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und physischer Umwelt. Es dient dem Erfahrungs- und Wissensaustausch durch anwendungsorientierte Forschung. Als transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtung fungiert es als Impulsgeber für die Region Prättigau/Davos. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung des ganzjährigen Tourismus, der residentiellen Ökonomie, der Innovation, Forschung und Entwicklung sowie der KMU-Landschaft.
Angebot
Was macht das Reallabor Prättigau/Davos genau?
Gemeinsam mit regionalen Akteuren sollen Grundsatzfragen identifiziert und übergeordnete Themenschwerpunkte und Entwicklungsziele definiert werden, sodass im Rahmen von konkreten Projekten neue Ideen generiert und neue Lösungen entwickelt und erprobt werden können.
Die Rollen der beteiligen Akteure aus der Wissenschaft umfassen:
- Forschung
- Anstossen von Prozessen
- Moderation (Facilitator)
- Einbringen von Expertise
- Analyse und Reflektion von Ergebnissen
Studierende der verschiedensten Fachbereiche können für die regionalen Akteure angewandt-wissenschaftliche Fragestellungen ausarbeiten. Diese Aufträge werden im Fall von Semesterprojekten mit den jeweiligen Fachdozierenden definiert und ausgeschrieben bzw. vergeben. Umfangreichere Fragestellungen können auch in Form von Bachelor- oder Masterthesis ausgeschrieben werden.
Was sind die Ziele des «Prättigau/Davos Lab»?
Das Reallabor leistet einen Beitrag zur Lösung regionaler Herausforderungen entlang der Regionalentwicklungsstrategie (rSES2040), indem
- zielgerichtet Transformationsprozesse angestossen werden, um nachhaltigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Mehrwert zu schaffen, und
- Impulse für die Schaffung von Neuem und «neuem Altem» gesetzt werden.
Nebst der Bearbeitung der Themenfelder Nachhaltigkeit und Digitalisierung als Querschnittsthemen soll konkret ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der folgenden Ziele geleistet werden:
Kerngeschäft Tourismus:
- Förderung bestehender touristischer Unternehmen und Attraktionen
- Sensibilisierung für Tourismusprojekte
- Einwicklung neuer touristischer Geschäftsfelder aufgrund des Klimawandels
Rahmenbedingungen:
- Nutzung der Chancen im Zuge der Digitalisierung zur Schaffung neuer Lebens- und Arbeitswelten
- Unterstützung der residentiellen Ökonomie und lokalen Wirtschaft
- Einbeziehung von Einheimischen, Zweitheimischen und lokalen Stakeholdern (Community Building)
Entwicklung der Gesamtwirtschaft:
- Stärkung der regionalen Wirtschaft
- Förderung von Innovationen in KMU zwecks Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
- Steigerung der Wertschöpfung in der Region Prättigau/Davos
- Schaffung und Sicherung von qualifizierten Arbeitsplätzen durch Stärkung der regionalen Wirtschaft
Was für Projekte werden durchgeführt?
Transdisziplinäre Forschungsprojekte
Die Durchführung von transdisziplinären Forschungsprojekten ist die eigentliche Kernaufgabe des «Prättigau/Davos-Lab». Die Ergebnisse sollen unter anderem dazu dienen, Transformationsprozesse in der Gesellschaft (bspw. die Annahme neuer Lebens- und Arbeitsformen), im Tourismus (z. B. die Entwicklung nachhaltiger Communities, bestehend aus Erst- und Zweitheimischen) oder aber in der Infrastruktur (bspw. die Erneuerung veralteter Heizsysteme) anzustossen. Der enge Austausch mit den Anspruchsgruppen ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung des Angebots an die Bedürfnisse und die sich ändernde Ausgangslage in der Region.
Studierendenprojekte in der Region
Studierende der verschiedensten Fachbereiche (z. B. Tourismus, Bauingenieurwesen, Architektur) erhalten die Möglichkeit, angewandt-wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Diese Fragestellungen werden im Fall von Semesterprojekten gemeinsam mit den jeweiligen Fachdozierenden definiert und ausgeschrieben bzw. vergeben. Umfangreichere Fragestellungen können auch in Form von Bachelor- oder Masterthesis ausgeschrieben werden. Die Koordination der Arbeiten läuft über das Reallabor.
Veranstaltungen
Die organisatorische und inhaltliche Ausrichtung von regelmässig stattfindenden Events in der Region stellt eine zentrale, sehr effektive Massnahme zum Aufbau, zur Pflege und zur Stärkung eines Kontaktnetzwerks sowie zur Identifikation und Konkretisierung der Forschungsthemen und möglicher Partner dar. Das Reallabor organisiert in loser Folge Impuls- und Weiterbildungsveranstaltungen in der Region.