Nachhaltige Entwicklung
Die FH Graubünden gestaltet die Entwicklung der Hochschule verantwortungsvoll nach den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung (NE). Sie integriert dazu die Werte der NE in ihre Management- und Supportaufgaben sowie in die Erfüllung der Leistungsaufträge. Mit der Verabschiedung der 17 Sustainable Development Goals (SDG) durch die Vereinten Nationen (UN) im Herbst 2015 und der Aufnahme in die Agenda 2030 durch den Bund ist es amtlich, welche konkreten Ziele durch NE erreicht werden sollen. Die FH Graubünden trägt dazu, bei die Agenda 2030 umzusetzen und eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten (SDG 4). In der FH Graubünden selber und – in durch Lehre und Forschung vermittelt – in externen Organisationen (Gesellschaft) trägt sie durch Anwendung der Prinzipien der NE dazubei, dass es dauerhaftes, inklusives Wirtschaftswachstum gibt, welches zu produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle führt (SDG 8). Ziel ist die Mitarbeitenden und Studierenden der FH Graubünden in verschiedenen Projekten in ihren Nachhaltigkeitskompetenzen, d.h. Gestaltungskompetenzen für die Umsetzung und Integration der NE in ihre Aufgaben (vgl. de Haan, 2008), zu fördern. Sie kennen u.a. das Drei-Säulen-Modell der NE und können ihre Tätigkeit und spezifischen Aufgabenbereiche aus der Perspektive der NE reflektieren. Sie wenden das Drei-Säulen-Modell und Prinzipien der NE bei der Umsetzung ihrer Arbeits- und Führungsaufgabe an. Damit leben und schaffen sie nachhaltige Werte und kreieren in ihren Bereichen eine Kultur der nachhaltigen Entwicklung. Regelmässig berichtet die FH Graubünden über ihre Fortschritte.
Die drei Kreise zeigen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Die Schnittmengen zeigen die Herausforderung, in deren Mitte und angestrebtem Gesellschaftsmodell die Nachhaltigkeit liegt. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Prozesse sind vernetzt. Das Handeln öffentlicher wie auch privater Akteurinnen und Akteure darf nicht isoliert und eindimensional erfolgen, sondern muss den Wechselwirkungen zwischen den drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft Rechnung tragen. Globale Interdependenzen sind zu berücksichtigen. Der heutige Lebensstil in den Industrieländern, zunehmend aber auch in den Schwellenländern, ist ökologisch nicht globalisierbar. Die nachhaltige Entwicklung wird die Lebensqualität insbesondere auch für den grossen Teil der Menschheit, der in bitterer Armut und unter menschenunwürdigen Bedingungen lebt, langfristig verbessern.
Spätestens mit der Verabschiedung der 17 Sustainable Development Goals (SDG) durch die Vereinten Nationen (UN) im Herbst 2015 ist es amtlich, welche konkreten Ziele mit nachhaltiger Entwicklung erreicht werden sollen. Die FH Graubünden sieht sich in der Verantwortung zur Erreichung der 17 SDGs beizutragen.
Betrieb und Management
Als akademische Einrichtung, die an Lehre und Weiterbildung heutiger und zukünftiger Fach- und Führungspersönlichkeiten beteiligt ist, verpflichtet sich die FH Graubünden freiwillig zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Innerbetrieblich setzt sich die Nachhaltigkeitskommission für die nachhaltige Entwicklung der Hochschule ein. Sie hat den Zweck, die FH Graubünden bei der Entwicklung und Umsetzung von geeigneten Massnahmen zur Steigerung der ökonomischen, sozialen und ökologischen nachhaltigen Entwicklung der Hochschule zu unterstützen. Die Nachhaltigkeitskommission stellt damit die Mitwirkung der Mitarbeitenden der FH Graubünden an einer nachhaltigen Hochschulentwicklung sicher. Mitwirken können alle Angehörigen (Mitarbeitende/Studierende) der FH Graubünden. Es ist eine wichtige Aufgabe der Hochschule ihre Studierenden und Mitarbeitenden für dieses Thema zu sensibilisieren.
Bergwaldprojekt
Zum Studiumsabschluss an der FH Graubünden erhalten die Absolventinnen und Absolventen ein Geschenk der besonderen Art, welches den Grundsätzen der Nachhaltigkeit entspricht: die Stiftung Bergwaldprojekt pflanzt im Auftrag der FH Graubünden für jede Absolventin und jeden Absolventen eine Bergfichte oberhalb dem Bündner Bergdorf Disentis.
Diese Pflanzung hat zum Ziel, die an der Waldgrenze vor Jahrzehnten gebauten Lawinenverbauungen nachhaltig zu ersetzen. Es hat sich gezeigt, dass der Standort waldfähig ist und dass hier nach und nach ein Wald entstehen kann, der die Schutzwirkung der Verbauungen in Zukunft übernehmen soll.
Den ersten Spaten der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Bergwaldprojekt und der FH Graubünden haben die Lernenden der FH Graubünden im Sommer 2018 gestochen: Während zwei Tagen haben sie 75 Bergfichten gepflanzt.
Verfolgen Sie das Wachstum der Bergfichten in den kommenden Monaten, wenn die freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Projektwoche im Oktober wieder nach Disentis reisen:
Weitere Details zum Projekt Disentis der Stiftung Bergwaldprojekt
Blue Community
Das 6. Ziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) verfolgt Massnahmen im Zusammenhang mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Die FH Graubünden sieht sich in der Verantwortung zur Erreichung der 17 SDGs beizutragen und ist am 1. Juli 2018 offiziell die Selbstverpflichtung der Blue University eingegangen und verpflichtet sich damit zu Folgendem:
- Blue Communities anerkennen das Wasser als Menschenrecht.
- Blue Communities setzen sich dafür ein, dass Wasserdienstleistungen in der öffentlichen Hand bleiben.
- In Blue Communities wird Leitungswasser anstelle von Flaschenwasser getrunken.
- Eine Blue Community unterstützt internationale Partnerschaften für die Verbesserung von Wasserversorgung mittels öffentlich-öffentlichen Kooperationen.
Die Initiative Blue Communities wurde vom Council of Canadians lanciert, einer kanadischen Organisation für soziale und ökologische Gerechtigkeit.
Nachhaltige Mobilität
Nachhaltige und Sharing Mobilität gewinnt mit Fragen der CO2-Reduktion, Ressourcenknappheit und Energiewende allgemein immer mehr an Relevanz in der gesellschaftlichen Diskussion. Ziel der Mobilitätsprojekte der Nachhaltigkeitskommission ist, einen Beitrag zu leisten, dass der Individualverkehr in Chur (und Graubünden) durch eine Vielzahl unterschiedlicher, ineinandergreifender Mobilitätsangebote optimiert und flexibilisiert wird. Des Weiteren soll nachhaltigen Projektideen einen Raum gegeben werden.
Car-Sharing Pilotversuch
Mitarbeitende, die für Dienstfahrten nicht ausschliesslich die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, weil es nicht möglich, zweckmässig oder wirtschaftlich vertretbar ist, können während einem Jahr mit einem Business Abonnement das Angebot des Car-Sharing Anbieters Mobility austesten.
Veloverleihstationen in Chur
In Zusammenarbeit mit dem Nachhaltigkeitsbeauftragten der Pädagogischen Hochschule Graubünden konnte die FH Graubünden eine Arbeitsgruppe zum Thema Veloverleihsystem in Chur ins Leben rufen. Der Kanton Graubünden, die Stadt Chur sowie verschiedene Mobilitätsanbieter möchten gemeinsam ein flächendeckendes Veloverleihsystem für Chur realisieren.
Studien- und Weiterbildungsangebote
Die strategische Initiative «Nachhaltigkeit in der Lehre» folgt den PRME-Prinzipien und bezieht in ihre akademischen Aktivitäten und Curricula Werte der globalen gesellschaftlichen Verantwortlichkeit ein, wie sie in internationalen Initiativen wie dem United Nations Global Compact dargestellt sind. So wird in allen Wirtschafts- und Dienstleistungsstudienangeboten das Modul Nachhaltige Entwicklung zusätzlich zu den spezifischen Modulen (z. B. zum nachhaltigen Tourismus) unterrichtet. Ziele sind unter anderem, dass die Studierenden die wichtigsten Grundlagen und Konzepte der nachhaltigen Entwicklung kennen und im späteren Berufsleben in ihr Handeln integrieren können. Sie sollen Fähigkeiten entwickeln, aktiv eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Das heisst, sie verstehen den Bezug verschiedener Module aus ihrem Studium zum Thema Nachhaltigkeit.
Aufgrund dieser Expertise kann die FH Graubünden die Nachhaltigkeit in einem umfassenden Leistungsangebot anbieten.
Bachelorangebote
- Architektur
Baukulturgeschichte, Raum- und Regionalplanung - Bauingenieurwesen
Geotechnik, Holzbau, Massivbau, Verkehr, Wasserbau - Betriebsökonomie
Wirtschaftsethik, Innovationsmanagement, Leadership, Sport Governance - Digital Supply Chain
Circular Supply Chain Management, Supply Chain Responsibility, Sustainable Product Development - Multimedia Production
Medienethik, Minor Internationale und Interkulturelle Kommunikation - Tourismus
Vertiefung Nachhaltiger Tourismus und Internationale Entwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit, Nachhaltige Entwicklung und Tourismus, Befähigung zur Nachhaltigkeit, Ethik im globalisierten Kontext, Soziologie, Kulturwissenschaften
Masterangebote
- Tourism and Change
Corporate Responsibility, Nachhaltiges Tourismusmanagement, Interkulturelle Kompetenz und sozioökonomische Entwicklung durch Tourismus, Risiko- und Krisenmanagement im Tourismus - New Business
Corporate Responsibility, Nachhaltige Geschäftsentwicklung, Talent Management, Interkulturelle Zusammenarbeit, Change Management
Weiterbildungsangebote
Forschungs- und Dienstleistungsprojekte
In den Forschungsschwerpunkten Tourismus-, Infrastruktur- und Regionalentwicklung ist Nachhaltigkeit als Querschnittsthema integriert. Das Forschungsfeld Corporate Responsibility untersucht verschiedene Fragen der verantwortungsvollen Unternehmensführung und der unternehmerischen Nachhaltigkeit. Damit wird die Forschung zugleich einem der sechs PRME-Prinzipien gerecht, indem sie sich dafür engagiert, die Erkenntnisse über die Rolle, Dynamik und Wirkung von Unternehmen bei der Schaffung von nachhaltigen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Werten zu verbessern.
Diese nachfolgenden Beispiele zeigen, wo die Verantwortung für Nachhaltigkeit die Forschungsaktivitäten der Bündner Fachhochschule mitbestimmt und als Querschnittsthema durchdringt. Die Megatrends liefern uns dafür den erwünschten Rückenwind.