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Publikationen aus der Forschung

Publikationen aus der Forschung

Unsere Forschenden aus den verschiedenen Instituten und Zentren erarbeiten in Kooperation mit Wirtschaftspartnerinnen und -partner sowie Institutionen wissenschaftlich fundierte, innovative Lösungen. Diese Forschungstätigkeiten werden in wissenschaftlichen Publikationen dokumentiert.

Einblicke in die Forschung

Einen Überblick über die Forschungstätigkeiten der FH Graubünden gibt die Publikation «Einblicke in die Forschung», welche jährlich erscheint. 

Ausgabe Mai 2023

Spätestens seit Ende des letzten Jahres sorgt ChatGPT anhaltend für Aufsehen. ChatGPT ist ein neues – selbstständig lernendes – maschinelles Sprachmodell (Large Language Model, LLM). Seit der Veröffentlichung von ChatGPT hat sich gezeigt, dass diese Art der künstlichen Intelligenz (KI) auch enorme Auswirkungen auf die Forschung und die Forschenden haben wird. Auch wir als Fachhochschule Graubünden kommen nicht darum herum, uns mit den Möglichkeiten, Herausforderungen und Gefahren von LLMs in der Forschung auseinanderzusetzen.

ChatGPT hat das Potenzial, durch das Verständnis von Sprache und Texten auf menschenähnliche Weise zu interagieren und damit ein wertvolles Werkzeug für die Wissenschaft zu werden. So können grosse Mengen an Text- und Datenmaterial in kürzester Zeit durchsucht und analysiert und Trends in Daten erkannt werden. Zudem kann ChatGPT die automatisierte Textgenerierung unterstützen, indem es Berichte, Zusammenfassungen, Abstracts und andere wissenschaftliche Texte auf der Grundlage auffindbarer Daten erstellt.

Die Gefahr von LLMs ist, dass die Qualität und die Reproduzierbarkeit der Forschung beeinträchtigt werden. LLMs produzieren Texte, die zwar überzeugend daherkommen, doch oftmals auch falsch sind. Wissenschaftliche Fakten können verzerrt werden und zu Fehlinformationen führen. Dies rührt einerseits daher, dass es nicht transparent ist, auf welche Daten zugegriffen wird, und andererseits daher, dass LLMs nicht in der Lage sind, die Relevanz der Informationen zu beurteilen und zwischen glaubwürdigen und weniger glaubwürdigen Quellen zu unterscheiden. Forschende laufen somit Gefahr, durch falsche oder voreingenommene Informationen in die Irre geführt zu werden und solche (Fehl-) Informationen in ihre Arbeiten einzubeziehen. LLMs können als Autoren nicht zur Rechenschaft gezogen werden – die Verantwortung liegt also weiterhin bei den Forschenden. Dies ist besonders dann problematisch, wenn durch LLMs reproduzierte Texte die Originalquellen nicht zuverlässig zitieren und somit für Forschende nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten kaum zu beurteilen sind.

Abgesehen von ethischen Bedenken in Bezug auf den Umgang mit solchen Daten besteht die Herausforderung bei der Verwendung von ChatGPT in der Forschung darin, sicherzustellen, dass die Ergebnisse zuverlässig und wissenschaftlich fundiert sind. Expertengesteuerte Faktenüberprüfungen und Verifizierungsprozesse werden damit in Zukunft noch wichtiger.

Als FH Graubünden glauben wir, dass der Einsatz von LLMs in der Forschung unvermeidlich ist und nützlich sein kann. Es ist jedoch unerlässlich, dass wir eine Diskussion über die Auswirkungen dieser disruptiven Technologie führen. Das Potenzial von LLMs soll ausgeschöpft werden, doch gleichzeitig ist sicherzustellen, dass wir ethisch und verantwortungsvoll handeln. Der Einsatz von KI wird die Wissensgenerierung beschleunigen – für eine innovative Forschung werden Kreativität, Originalität und kritisches Denken jedoch weiterhin wesentlich und erfolgsentscheidend sein.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Publikation.

«Auch wir als Fachhochschule Graubünden kommen nicht darum herum, uns mit den Möglichkeiten, Herausforderungen und Gefahren von LLMs in der Forschung auseinanderzusetzen.»
Prof. Josef Walker, Leiter Departement Entrepreneurial Management
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