Menu
Projekt

Faschinen aus Holzwolle für nachhaltige Hang- und Ufersicherung

Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Zunehmende extreme Wetterereignisse führen oftmals zu instabilen Böschungen. Mit den neu entwickelten Holzwolle-Faschinen wurde eine natürliche, nachhaltige Lösung zur Hang- und Ufer-Stabilisierung entwickelt. Ihr gelungener Einsatz während des Projekts zeugt vom Erfolg des Produkts.

«Holzwolle bietet grossartige ingenieurbiologische Baulösungen dar und kann manche traditionelle Baumethode komplett ersetzen.»
Prof. Dr. Imad Lifa, Leiter des Instituts für Bauen im alpinen Raum (IBAR)
Ausgangslage

Ausgangslage

Seit über zehn Jahren entwickelt die Lindner Suisse GmbH innovative ingenieurbiologische Produkte aus Holzwolle für den allgemeinen Tiefbau, welche am Firmensitz in Wattwil aus Schweizer Holz hergestellt werden. Das hier beschriebene, dritte Forschungsprojekt wurde vom Institut für Bauen im alpinen Raum der FH Graubünden ausgeführt.

Projektziel

Projektziel

Es wurden bereits mehrere erfolgversprechende Pilotversuche mit Holzwolle-Faschinen durchgeführt, allerdings fehlte die wissenschaftliche Untersuchung, um die Rahmenbedingungen und die Grenzen der Einsatzmöglichkeiten zu ermitteln. Mithilfe von Labor- und Feldversuchen sollte deshalb herausgefunden werden, wie die Q-Faschinen aufgebaut und eingesetzt werden müssen, um eine stabilisierende Wirkung der Ufer- bzw. Hangböschungen in den unterschiedlichen Neigungsklassen zu erzielen. Anhand der Resultate konnte dann die Anwendung von zukünftigen Hang- und Uferstabilisierungen mit Holzwolle-Faschinen festgelegt werden.

Umsetzung

Umsetzung

Zu den Untersuchungen gehörte die Anlegung eines Grosslaborversuchs und dreier Pilotprojekte. Für den Grosslaborversuch wurde eine Böschung akquiriert, welche überall dieselbe Exposition, aber unterschiedliche Neigungswinkel hatte, welche von 25° bis 45° variierten. Pro Neigungswinkel wurde jeweils eine Bahn Holzwolle-Faschinen und eine Bahn Totholzfaschinen zum direkten Vergleich installiert. Abgerundet wurde die Datenaufzeichnung mit regelmässigen Fotos aus installierten Kameras sowie Messgeräten zur Aufzeichnung der Bodenfeuchtigkeit und Bodentemperatur. Die drei Pilotprojekte wurden allesamt entlang eines Fliessgewässers ausgeführt. Ziel dieser Pilotprojekte war es, Erfahrungen mit dem individuellen Einsatz der Holzwolle-Faschinen vor Ort zu gewinnen. Zusätzlich zu den Feldversuchen wurden Laborversuche zur Bestimmung der Materialeigenschaften – zum Beispiel pH-Werte, biologische Beständigkeit oder Druckfestigkeit – durchgeführt.
 

Holzwolle
Resultate

Resultate

Alle Versuchsinstallationen, d. h. Grosslaborversuche und Pilotprojekte, wurden während der Testperiode im Feld mittels Scans, Drohnenaufnahmen und hinsichtlich ihres Begrünungsgrads regelmässig untersucht. Ein besonderes Augenmerk richteten wir dabei auf die Entwicklung der eingesetzten Pflanzenarten als auch auf ihre Begleitflora. Des Weiteren wurden auch Faktoren wie das Etablierungsverhalten der Pflanzen in den Holzwolle-Faschinen und das Verrottungsverhalten der Faschinen unter Witterungseinflüssen beobachtet. Sinn und Zweck der Faschinen war es, zu Beginn der Installation den Pflanzenstecklingen (meistens Weide) Halt zu bieten. Mit fortschreitendem Wurzelwachstum der Weiden verrotten die Faschinen, sodass nach und nach Substrat an die Stecklinge abgegeben wird. Schliesslich ist nach einigen Jahren von den Faschinen nichts mehr zu sehen – der Hang respektive das Ufer wird durch die stark verwurzelten Pflanzen gesichert. Nach Abschluss des Projektes waren die Faschinen noch meist gut intakt. Wir rechnen mit einer Verrottungsdauer von insgesamt ca. 5 bis 6 Jahren. Genügend Zeit, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.

Faschine aus totem Holz
Quelle: IBAR
Faschine aus Holzwolle
Quelle: IBAR
Installation der Holzwolle-Faschinen
Quelle: Lindner Suisse GmbH
Hang- und Ufersicherung mit Holzwolle-Vliesen und Faschinen
Quelle: Lindner Suisse GmbH
Team

Team

Institutsleiter
Prof. Dr. Imad Lifa
Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter
Yasin Akkus
Wissenschaftliche Projektleiterin
Dr. Seraina Braun-Badertscher
Dozentin
Prof. Tanja Hess
Weiterführende Information

Weiterführende Information

Beteiligte

Das Projekt wurde vom Institut für Bauen im alpinen Raum (IBAR) umgesetzt. Finanziert wurde das Projekt von Innosuisse.