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Projekt

Internationale ESG-Richtlinien und KMU

Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Internationale ESG-Anforderungen (Environmental, Social and Governance) werden zunehmend auch für Schweizer KMU relevant, insbesondere wenn diese auf internationalen Märkten tätig oder in internationale Wertschöpfungsketten eingebunden sind. In diesem Kontext wurde der Bundesrat mit dem Postulat 23.4062 von Ständerat Josef Dittli beauftragt, einen entsprechenden Bericht zu erstellen, für den die Studie die empirischen Grundlagen liefert. Im Zentrum der Studie stand die Analyse der direkten und indirekten Auswirkungen von internationalen Richtlinien im Bereich ESG auf Schweizer kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dazu wurde untersucht, welche Herausforderungen und Chancen sich für Schweizer KMU bei der Umsetzung internationaler ESG-Richtlinien ergeben und welche Möglichkeiten auf Bundesebene bestehen, die Umsetzung zu unterstützen.

Zur Erfüllung der Projektziele kamen verschiedene Methoden zum Einsatz. Dazu gehörte eine Desk Research, eine quantitative Online-Befragung sowie ein qualitativer Fokusgruppen-Workshop.

Ausgangslage

Ausgangslage

Internationale ESG-Anforderungen, die sich mit den Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung befassen, betreffen in jüngster Zeit vermehrt auch KMU aus der Schweiz, vor allem, wenn diese in internationale Wertschöpfungsketten integriert sind. Dies ist zum einen auf das wachsende Interesse verschiedener Anspruchsgruppen wie Investoren und Konsumenten an verantwortungsvollen Geschäftspraktiken von Unternehmen zurückzuführen. Zum anderen ist es eine Folge der steigenden regulatorischen Bestimmungen. Bereiche der Unternehmensverantwortung, die bisher weitgehend dem sogenannten Soft Law unterlagen, werden auf nationaler und internationaler Ebene zunehmend rechtsverbindlich geregelt. In diesem Kontext wurde der Bundesrat mit dem Postulat 23.4062 von Ständerat Josef Dittli beauftragt, einen Bericht zu erstellen, der die möglichen direkten und indirekten Auswirkungen internationaler ESG-Richtlinien auf die Schweizer KMU und deren Unterstützung bei der Erfüllung der ESG-Anforderungen beleuchtet. Vor diesem Hintergrund hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die Fachhochschule Graubünden (FHGR) beauftragt, eine wissenschaftlich fundierte Studie zu den Auswirkungen internationaler ESG-Richtlinien auf Schweizer KMU zu erstellen. Zudem wurden die Unterstützungsmöglichkeiten durch die öffentliche Hand untersucht.

Projektziel

Projektziel

Das Ziel der Studie lag darin, die direkten und indirekten Auswirkungen neuer europäischer und internationaler Richtlinien im Bereich Umwelt, Soziales und Governance (ESG) auf Schweizer KMU zu beleuchten. Der Fokus lag dabei auf folgenden Richtlinien, Verordnungen und Gesetzen: 

  • EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD)
  • EU-Richtlinie zur Sorgfaltsprüfung (CSDDD)
  • EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)
  • EU-Verordnung zu Zwangsarbeit
  • Deutschland – Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten
  • Modern Slavery Act
  • Loi relative au devoir de vigilance

Der Bericht identifiziert, welche besonderen Herausforderungen und Chancen sich für Schweizer KMU bei der Einführung von solchen ESG-Standards ergeben und welche Möglichkeiten es auf Bundesebene gibt, deren Einführung zu unterstützen. Zudem zeigt der Bericht auf, wie andere Länder mit vergleichbaren Rechtssystemen mit internationalen ESG-Richtlinien umgehen und welche Begleitmassnahmen für KMU dort bereits existieren. Hierbei wurde auf ausgewählte Initiativen im Ausland wie im Inland eingegangen. Darüber hinaus wurde der Frage nachgegangen, welche der bestehenden Unterstützungsangebote bereits heute von Schweizer KMU genutzt werden und in welchen Bereichen allenfalls zusätzlicher Unterstützungsbedarf besteht. Davon ausgehend wurde abgeleitet, welche zusätzlichen Angebote der Bund den KMU zur Verfügung stellen könnte, um sie bei der Umsetzung der internationalen ESG-Richtlinien zu unterstützen.

Umsetzung

Umsetzung

Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Methoden angewendet. Dazu gehörte eine Desk Research, welche verschiedene relevante (Online-)Dokumente und Materialien berücksichtigte, die einerseits vom SECO zur Verfügung gestellt wurden und andererseits von Behörden, Verbänden, internationalen Organisationen und privaten Akteuren aus der Schweiz und den ausgewählten Ländern (Deutschland, Estland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und USA) publiziert wurden.

Zudem wurde eine quantitative Online-Befragung unter 354 Unternehmen durchgeführt, um die direkten und indirekten Auswirkungen der internationalen ESG-Richtlinien sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für Schweizer KMU zu ermitteln und die Unterstützungsangebote zu identifizieren, welche Schweizer KMU bereits nutzen. Um die Besonderheiten von KMU herauszuarbeiten, richtete sich die Online-Befragung sowohl an KMU als auch an Grossunternehmen mit Hauptsitz in der Deutsch- oder Westschweiz.

Darüber hinaus wurde ein qualitativer Fokusgruppen-Workshop mit 22 Personen durchgeführt, um herauszuarbeiten, welche Instrumente von privaten Akteuren für Schweizer KMU am wichtigsten sind und welche zusätzlichen Unterstützungsangebote KMU benötigen. Zudem wurde diskutiert, welche zusätzlichen Angebote der Bund neben privaten (Beratungs-)Unternehmen, Verbänden, internationalen Organisationen und Kantonen anbieten oder unterstützen könnte, um die KMU bei der Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen zu unterstützen.

Team

Team

Dozent, Projektleiter
Prof. Dr. Christian Hauser
Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin
Tanja Ospelt
Wissenschaftliche Projektleiterin
Kerstin Klein
Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin
Ramona Stampfli
Weiterführende Information

Weiterführende Information

Beteiligte

Beteiligte