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Ein Umfeld, in dem man bleiben möchte
Ein Umfeld, in dem man bleiben möchte

Ein Umfeld, in dem man bleiben möchte

Mit ihren teilweise schweizweit einzigartigen Studienangeboten zieht die Fachhochschule Graubünden immer wieder junge Menschen in die Region, die sich nach ihrem Studium auch hier niederlassen. Und Einheimischen ermöglicht sie, ein spannendes Studium in der Region zu absolvieren. Mit ihrem Know-how sind diese jungen Menschen wichtige Fachkräfte für den Kanton Graubünden. Zwei von ihnen erzählen, wohin sie der Weg nach Abschluss der Bachelorstudienrichtung Digital Business Management geführt hat.

Text: Caroline Dalmus und Alea Cavegn / Bilder: Jasmin Suter und Kim Carigiet (zVg)

Was macht eine Region eigentlich aus? Sicherlich sind es viele Faktoren, insbesondere jedoch die Menschen, die in der Region leben, diese Region prägen und ihr ein Gesicht geben. Eine Fachhochschule wie die FH Graubünden trägt massgeblich zu diesem «regionalen Gesicht» bei, indem sie junge Menschen mit diversen Hintergründen aus unterschiedlichen Städten – ja sogar Ländern – anzieht, sie fachlich sowie menschlich aus- und weiterbildet und mit dem richtigen «Rüstzeug» gewappnet in eine komplexe Welt entsendet. Zürich, Bern, Berlin – nach dem Studium zieht es Absolventinnen und Absolventen oft in die grossen Städte. Umso schöner ist es, wenn diese motivierten Abgängerinnen und Abgänger sich dazu entscheiden, ihre Fähigkeiten und das gewonnene Know-how der Region zurückzugeben. Doch was veranlasst junge Menschen dazu, nach Graubünden zu kommen und hierzubleiben? Wir haben mit einer Absolventin und einem Absolventen der Bachelorstudienrichtung Digital Business Management über diese und andere Fragen gesprochen und herausgefunden, wieso es sich lohnt, sein berufliches und privates Leben in Chur und Umgebung zu verbringen. Den Grundstein für eine solche Entscheidung legen ein moderner und in seiner Form einzigartiger Studiengang, der junge Menschen anzieht, aber auch Jobs bei spannenden Unternehmen – in jungen und dynamischen Teams und mit Fokus auf die Digitalisierung.
 

Porträt Jasmin Suter, Social Media & Community Managerin bei ROB NICOLAS

Von Zürich in die Alpenstadt

Nach Graubünden kommt die Zürcherin zunächst nicht zum Studieren, sondern im Rahmen eines Zwischenjahres in Davos, wo sie im Service arbeitet. Doch schon bald wächst in ihr der Wunsch, ein Studium zu absolvieren. Zunächst soll es Sportmanagement sein. Während ihrer Recherche wird Jasmin zufällig auf das Studienangebot Digital Business Management aufmerksam, das sie nicht zuletzt wegen der breiten inhaltlichen Ausrichtung spannend findet. Sie sucht nach alternativen Studienangeboten in Zürich, merkt aber rasch, dass es diese nicht gibt. Somit beschliesst sie, sich an der FH Graubünden für ein Vollzeitstudium einzuschreiben und ihren Lebensmittelpunkt in die Alpenstadt zu verlegen. Neben einem einzigartigen Studium bietet der neue Wohnort noch einen weiteren Vorteil: die direkte Nähe zu diversen Skigebieten und somit die Möglichkeit, snowboarden zu gehen, wann immer ihr danach ist.

Bereits ein Jahr nach ihrem Studienbeginn im Jahr 2018 bekommt Jasmin die Möglichkeit, als Werkstudentin bei ROB NICOLAS, einer Bündner Agentur für digitales Marketing, zu arbeiten. In den Folgejahren kann sie das im Studium erworbene Wissen somit gezielt einsetzen und zeitgleich praktische Erfahrungen sammeln. Nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums im Jahr 2021 bekommt Jasmin die Möglichkeit, als festangestellte Mitarbeiterin in der Agentur zu bleiben. «Im Bereich Social Media Marketing ist in Graubünden noch viel Potenzial vorhanden», sagt sie. So beschliesst Jasmin, bei der Agentur zu bleiben, auch wenn die meisten ihrer Studienkolleginnen und -kollegen die Stadt Chur nach drei Jahren Studium wieder verlassen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind vor allem die Unternehmenskultur von ROB NICOLAS und das Team, in dem sie tätig ist. Flache Hierarchien, viel Teamwork, gemeinsam etwas schaffen – aber auch die Möglichkeit, gelegentlich in dem seit 2020 existierenden Zweitstandort der Agentur in Zürich arbeiten zu können und somit flexibel zu sein – machen den Job attraktiv. Jasmin schätzt das Leben in Chur sehr, doch sie sagt auch: «Junge Menschen wollen raus in die Welt.» Ihre Zukunft ist somit offen.

Die Zürcherin Jasmin Suter verschlägt es mehr zufällig nach Graubünden.
Auch die Nähe zu diversen Skigebieten ist für Jasmin Suter ein grosser Pluspunkt ihres neuen Lebensumfelds.

Kim Carigiet, Projektleiter al.digital bei der Lenzerheide Bergbahnen AG

Einmal Graubünden, immer Graubünden?

Auch bei Kim, der aus der Val Lumnezia stammt, steht ein Digital-Business-Management-Studium nicht von vornherein auf der To-do-Liste, sondern ist eher ein Zufallstreffer. So hatte Kim ursprünglich geplant, eine Ausbildung im Bereich Marketing zu absolvieren. Da das vielfältige DBM-Studium der FH Graubünden unter anderem diverse Marketing-Module beinhaltet, wird Kim schon bald darauf aufmerksam und lässt sich überzeugen. Dies führt dazu, dass er in Chur einen Studienplatz sucht und findet.

Das Besondere: Er gehört zu den ersten Studierenden überhaupt, die sich 2016 für die damals noch neue Bachelorstudienrichtung Digital Business Management einschrieben. Von Beginn an arbeitet Kim parallel zu seinem Studium – unter anderem für die Weisse Arena Gruppe und für coeco kmg im Bereich der digitalen Transformation. Nach Abschluss seines Studiums verlässt er Graubünden, zumindest beruflich, und tritt bei Namics (später Merkle DACH) in St. Gallen eine Stelle als Consultant an. Wohnhaft bleibt er jedoch in Graubünden, nicht zuletzt wegen der Nähe zu Familie und Freunden. Im Mai 2022 bietet sich dann die Möglichkeit für einen beruflichen Wechsel zurück in die Region: Kim bewirbt sich um einen neuen Job bei der Lenzerheide Bergbahnen AG und wird zum Projektleiter für al.digital ernannt. Dies ist ein grosses Digitalisierungsprojekt, das von den Tourismusorganisationen Arosa und Lenzerheide sowie den beiden Bergbahnen Arosa und Lenzerheide initiiert wurde – eine neue Aufgabe mit vielen Herausforderungen und Hürden. «Auf die Arbeit in einer Agentur hat mich das Studium perfekt vorbereitet. Auch bei meinem neuen Job gibt es viele Berührungspunkte. Aber einige Aufgaben sind vollkommen neu für mich, zum Beispiel das People Management.» Für Kim machen aber genau solche neuen Herausforderungen den Reiz aus und er ist froh, für seine neue Stelle nach Graubünden zurückgekehrt zu sein: «Ich freue mich, wenn ich einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Region leisten kann.» Aber auch sein persönliches Engagement bei regionalen Events, das gute Wetter in Graubünden und die Tatsache, nicht mehr pendeln zu müssen, machen seine Entscheidung, in die Region zurückzukehren, zu einer sehr guten. Und auch bei ihm gilt: Was die Zukunft bringt, ist offen.

Kim Carigiet stammt aus der Val Lumnezia
Kim Cargiet gehört zum ersten Jahrgang überhaupt, welcher die neue Bachelorstudienrichtung Digital Business Management an der FH Graubünden abschliesst.

Beitrag von

Dr. Caroline Dalmus, Wissenschaftliche Projektleiterin, Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft

Alea Cavegn, Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin, Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft