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Re@dy4 sustainable electricity?

22. Dezember 2022

Das Projekt wurde zusammen mit Regina Betz (ZHAW) und Manuel Grieder (FernUni CH) in Kooperation und mittels Finanzierung des Schweizer Energieunternehmen BKW bearbeitet.

Obwohl es eine beträchtliche Literatur zu den Präferenzen der Menschen für Ökostrom (d. h. Strom aus erneuerbaren Quellen) gibt, verlassen sich fast alle vorhandenen Studien nur auf einfache Präferenzaussagen. Somit liefern sie lediglich qualitative Annäherungen. Das bedeutet, Aussagen über die Bereitschaft für nachhaltige Energie zu bezahlen, sind weitgehend nicht motiviert und möglicherweise voreingenommen. Im Gegensatz dazu untersucht unser Projekt anreizunterlegte Präferenzaussagen für verschiedene Formen von Ökostrom von 6482 Schweizer Haushalten.

Die Teilnehmer zeigen ihre Zahlungsbereitschaft, indem sie in einem wiederholten Wahllistenexperiment zwischen Strompaketen aus verschiedenen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Quellen wählten. Besonderes Augenmerk haben wir auf den Produktionsstandort des Ökostroms gelegt (z. B. ob die nationale oder gar regionale Herkunft des Energieträgers für die Zahlungsbereitschaft eine Rolle spielt). Wir finden, dass die Schweizer Wasserkraft insgesamt die beliebteste Energiequelle mit der höchsten Zahlungsbereitschaft ist. Es gibt ein Kundensegment mit ausgeprägten Umweltpräferenzen, das bereit ist, mehr für Solarstrom (im Vergleich zu Wasserkraft) zu zahlen. Gleichzeitig gibt es aber auch in diesem Segment keine zusätzliche positive Zahlungsbereitschaft für Windstrom. Generell ist jede Art von Strom aus europäischen Quellen mit einer deutlich geringeren Zahlungsbereitschaft verbunden als Strom aus Schweizer Quellen. Während also die nationale Herkunft des erzeugten Stroms wichtig erscheint, führt eine weitere lokale Differenzierung, also Strom aus regionalen Kraftwerken, nicht zu einer höheren Zahlungsbereitschaft.