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Architektur-Studierende der erhalten Anerkennung Arbeit

Zentrumsentwicklung Herisau: Architektur-Studierende der HTW Chur erhalten Anerkennung für ihre Arbeit

03. Juli 2017

Im Zuge der Zentrumsentwicklung von Herisau haben Bachelorstudierende mit Vertiefung Architektur der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur Projektstudien für Ersatzbauten in der denkmalpflegerisch sehr wertvollen barocken Holzarchitektur erstellt. Begleitet durch die Dozenten wurden verschiedene Ansätze für einen Ersatzbau an der Schmiedgasse entwickelt. Die Arbeiten überzeugten die Investoren und Eigentümerinnen und Eigentümer. Als Anerkennung der realistischen und ausgereiften Vorschläge übergab Auftraggeber Fredi Bürke der AG für städtisches Wohnen St. Gallen den Studierenden einen Check über CHF 5,000 für die Klassenkasse.

Die Schmiedgasse war eine der vier Hauptachsen Herisaus, welche aus Südwesten kommend den Dorfhauptplatz vor der evangelisch reformierten Kirche erschlossen haben. Das Quartier Sandbühl grenzt im obersten Bereich an die Schmiedgasse an. Der versteckte Platz Sandbühl ist gefasst durch die Rückseite der Häuser Schmiedgasse, durch die Rückseite der umliegenden grossvolumigen Verwaltungsbauten und dem leerstehenden Polizeiposten. Mit diesen Informationen über die Situation bestückt, machten sich 13 Architektur-Studierende der HTW Chur an die Semesterarbeit. Hintergrund der Aufgabe bildet der Ort und seine Geschichte sowie die Frage nach einer zeitgemässen konstruktiven Antwort bei einem Abbruch und Neubau. Drei Schwerpunkte standen im Fokus: eine hohe Qualität von altersgerechten Wohnungen mit Aussenraum, eine interessante Antwort für die Erdgeschossnutzung Höhe Schmidgasse sowie die konstruktive Umsetzung im Sinne «Arbeiten mit dem Bestand – zeitgemässe Antworten auf das städtische Appenzellerhaus». Über diesen architektonischen Anforderungen stand die Machbarkeit in Bezug auf hohe Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die Sicherstellung der Bewilligungsfähigkeit sowie dem Einhalten der baurechtlichen Anforderungen. Als Auftraggeberin fungierte die AG für städtisches Wohnen (AGSW), St. Gallen.
 

Das Traditionelle mit der Moderne verbinden
Zwischen September 2016 und Januar 2017 entstanden, betreut durch den Dozenten Robert Albertin und Professor Christian Wagner, 13 unterschiedliche Arbeiten. Eine Expertengruppe bewertete und jurierte, gleich einem Architekturwettbewerb, anlässlich der Schlusspräsentation im Februar 2017 im «Atelier» der Bündner Fachhochschule die studentischen Projekte. Der Jury gehörten an: Fredi Bürke (AGSW, Bauherrschaft), Marc Maurer (AGSW, Bauherrschaft), Christof Simmler (Gemeindebaumeister Herisau, Abteilungsleiter Hochbau/Ortsplanung), Fredi Altherr (Kantonaler Denkmalpfleger Appenzell Ausserrhoden), Bruno Bottlang (Architekt, Regierungsprogramm Appenzell Ausserrhoden) und Werner Frischknecht (Stiftung Dorfbild Herisau). In der Diskussion über die konstruktive und baurechtliche Machbarkeit, Vor- und Nachteile im architektonischen Ausdruck, das Erscheinungsbild gegen die Schmiedgasse, die Materialisierung und weitere Aspekte wurden die Projekte bewertet. Oben aus schwang die Arbeit des Trübbachers Michael Wagner, welcher als Entwickler das Projekt weiterbearbeiten wird. Professor Christian Wagner erläuterte: «Die Projektarbeiten verknüpfen die architektonisch-gestalterischen Anforderungen im denkmalpflegerisch geschützten Ortskern von Herisau mit handfesten konstruktiven Lösungsvorschlägen. Diese Verknüpfung von Entwurf und Konstruktion zeichnet die Architekturausbildung an der HTW Chur ganz speziell aus.»

Als Auftraggeber war es Fredi Bürke der AG für städtisches Wohnen wichtig, sich bei allen Studierenden für ihre Energie und ihr Engagement zu bedanken. «Das gelungene Verbinden des Traditionellen mit der Moderne, die sehr realistischen Arbeiten und die intensive Auseinandersetzung mit der vielseitigen Aufgabe hat mich sehr beeindruckt. Bei einem nächsten grösseren Projekt ziehen wir gerne wieder Studierende der HTW Chur bei.» Er überreichte den Studierenden CHF 5,000 für die Klassenkasse. Als Vertreterin der Hochschulleitung bedankte sich Prof. Dr. Sylvia Manchen bei den Studierenden und Dozenten für die geleistete Arbeit sowie bei Fredi Bürke für das Vertrauen in die Studierenden der Bündner Fachhochschule.
 

Architekturstudium an der HTW Chur
Diese spontane Würdigung der durch die Studierenden erarbeiteten Projekte zeigt auf, dass sie in ihrem Studium an der HTW Chur lernen, ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und dies in hoher Qualität. In der Vertiefung Architektur des Bachelorstudiums werden nicht Luftschlösser und Traumwelten, sondern qualitativ hochstehende Architektur vermittelt. Anhand von Praxisprojekten, wie diesem in Herisau, können die Studierenden ihr Wissen in konkreten Aufträgen umsetzen und lernen dabei auch, ihre Arbeit den Auftraggebenden respektive einer Jury zu präsentieren.

Ab Herbstsemester 2017 bietet die HTW Chur einen Bachelor of Arts in Architektur an. Selbstständiges Entwerfen, Entwickeln und Konstruieren werden erlernt. Fragestellungen zum Bauen im alpinen Raum spielen dabei eine wichtige Rolle. Das Architekturstudium an der HTW Chur ist schweizweit das einzige Bachelorstudium, in welchem Architektinnen oder Architekten in der Ausbildung auch interdisziplinär mit Bauingenieurinnen und Bauingenieuren zusammenarbeiten.


Bildlegenden:

  • Fredi Bürke (AG für städtisches Wohnen) übergibt den Architektur-Studierenden der HTW Chur einen Check über CHF 5,000 für die Klassenkasse. Dies im Beisein von Prof. Dr. Sylvia Manchen, Leiterin Departement Lebensraum und Mitglied der Hochschulleitung (mittlere Reihe dritte von rechts), sowie den Dozenten Prof. Christian Wagner und Robert Albertin (mittlere Reihe zweiter und dritter von links). Der Gewinner, Michael Wagner, ist der zweite von rechts in der mittleren Reihe. (30. Juni 2017)
  • Die Architektur-Studierenden präsentieren ihre Arbeiten der Jury anlässlich der Schlusspräsentation im «Atelier» der HTW Chur (10. Februar 2017).
  • Visualisierung des siegreichen Projektes des Architektur-Studenten Michael Wagner (Trübbach).

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.