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Auszeichnungen für angehende Bauingenieure

«Best of Bachelor»-Auszeichnungen für Absolventen der Fachhochschule Graubünden

17. Juni 2022

Jedes Jahr werden im Zürcher Landesmuseum die besten Bachelorarbeiten der angehenden Bauingenieurinnen und Bauingenieure der Schweizer Fachhochschulen ausgezeichnet. Vergangene Woche erhielten aufgrund der Corona-Pandemie die Absolvierenden von 2020 und 2021 ihre Lorbeeren. Unter ihnen waren mit Dario Gaudenzi und Albin Kretz auch zwei Bauingenieure, die ihren Abschluss an der FH Graubünden machten.

Urs Schneider, Präsident der Emch+Berger WSB AG, die jeweils als Hauptsponsor des Preises auftritt, beglückwünschte die Nominierten zu ihrem Erfolg und prophezeite ihnen eine spannende berufliche Zukunft: Als helle, begabte Köpfe würden sie einen bedeutenden Beitrag an der zukünftigen Gestaltung der Schweiz leisten können.
Etwa 600 Studierende im Bauingenieurwesen konnten in den Jahren 2020 und 2021 ihre Bachelorarbeit an einer der zehn Schweizer Fachhochschulen erfolgreich abschliessen. Für den Preis «Best of Bachelor» reicht jede Fachhochschule jeweils ihre beiden herausragendsten Arbeiten ein. Eine Jury aus dem Bereich des Bauingenieurwesens wählt dann einen der beiden Nominierten zum «Best of Bachelor» und prämiert diesen.

Als Absolvent im Jahr 2020 konnte Dario Gaudenzi für die FH Graubünden die Auszeichnung entgegennehmen. Er wurde bei der Feier im Landesmuseum für seine Arbeit für die Erneuerung einer Bahnunterführung mit mehreren Bachdurchlässen bei Bern ausgezeichnet. Herausforderungen waren dabei unter anderem die beengten Platzverhältnisse sowie der laufende Bahnbetrieb. Seine Lösung, eine kombinierte Bauerstellung, überzeugte die Jury. Sein Projekt sieht unter der Bahnstrecke Betonfertigteile vor, die mit Stabspannverfahren verbunden werden, so dass nach 56 Stunden Bauzeit die Züge wieder passieren können.

Logische berufliche Weiterentwicklung

Albin Kretz, der Preisträger der FH Graubünden, der 2021 abschloss, widmete sich in seiner Arbeit einem geplanten Speichersee zur Beschneiung bei Klosters. Der Standort war bestimmt, die Einflüsse von Naturgefahren hingegen waren noch nicht abgeschätzt. Auf dieser Grundlage arbeitete Kretz ein Vor- und Bauprojekt aus. Dafür untersuchte er die Sicherheit des Sees in Bezug auf Felsstürze, Lawinen, Murgänge und Hochwasser. Er untersuchte dabei mehrere Varianten des Dammaufbaus mit verschiedenen Dichtungssystemen, bemass diese und schätzte die Kosten ab. Seinen Vorschlag, einen homogenen Erddamm, bei dem das verbaute Material gleichzeitig die Dichtfunktion übernimmt, arbeitete er zum Bauprojekt aus. «Für mich als Geologe war das Bauingenieurstudium die logische berufliche Weiterentwicklung», sagt der Preisträger. Es ermögliche ihm, in den interdisziplinären Fachbereichen der Naturgefahren und Geotechnik sämtliche Aspekte von der Erarbeitung der Grundlagen bis zur Projektierung abzudecken.

Die Jury war in diesem Jahr zusammengesetzt aus Fachratspräsident Albin Kenel, Barbara Seefeld von der Hochschule Luzern, André Oribasi von der Haute Ecole dʼIngénierie et de Gestion du Canton de Vaud und Roger Zwyssig, Mitglied der Geschäftsleitung der Emch+Berger WSB AG. Am 10. Juni waren die Preisträger ins Landesmuseum nach Zürich eingeladen worden, wo ihnen das Preisgeld in der Höhe von 500 Franken überreicht wurde. Allein die Nominierung zum «Best of Bachelor» sei schon als Auszeichnung zu verstehen, sagte Kenel bei der Preisübergabe. Die Auswahl der Gewinner sei eine aufwendige, anspruchsvolle Angelegenheit gewesen.

Ebenfalls für diese Auszeichnung als Vertreter der FH Graubünden nominiert waren Patrick de Abreu (2020) mit seinem Tragwerkskonzept für ein Wohn- und Gewerbegebäude und Andrea Luca Lenz (2021) mit seinem Ersatzneubau für das dreifeldrige Lehnenviadukt an der Oberalpstrasse.

Gerüstet fürs Bauen in alpinen Räumen

Die FH Graubünden bietet ein praxisorientiertes Bachelorstudium Bauingenieurwesen und bildet Studierende zu verantwortungsvollen Fach- und Führungskräften aus. Während ihrer Ausbildung lernen die Studierenden das Bauen von der Projektierung bis zur Ausführung und wenden dieses in ersten Projekten an. Zudem eignen sie sich Wissen in verschiedenen Themenbereichen wie Holz- und Stahlbau, Geotechnik, Wasserbau, Strassen-, Gleis- und Tunnelbau sowie konstruktivem Ingenieurbau an. Entsprechend viel Wert wird auf den praktischen Bezug zum Bauen in alpinen Räumen gelegt. Dabei gehören Infrastruktursanierungen und der Umgang mit Naturgefahren zu den zentralen Themen. Die Projekte der Thesisarbeiten werden praxisnah und aktuell gewählt. Deshalb sind sie authentisch und anspruchsvoll zugleich.

Mehr Details zum Studienangebot: Bachelorstudium Bauingenieurwesen

 

Der Leiter des Instituts für Bauen im alpinen Raum, Imad Lifa, überreicht den beiden FHGR-Absolventen im Zürcher Landesmuseum ihre Auszeichnung. (Bild: Christoph Arnet)
Fachratspräsident Albin Kenel, die beiden angehenden Bauingenieure Dario Gaudenzi und Albin Kretz sowie Imad Lifa, Leiter Institut für Bauen im alpinen Raum (v.l.n.r.) (Bild: Christoph Arnet)
Insgesamt 20 angehende Bauingenieure und Bauingenieurinnen der Schweizer Fachhochschulen erhielten Mitte Juni im Zürcher Landesmuseum eine Auszeichnung für ihre Bachelorarbeiten. (Bild: Christoph Arnet)

Weitere Auskünfte

Prof. Dr. Ing. TU/SIA, MBA

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.