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Feriengast reloaded: Gästenutzen in einer digitalen Welt

02. Dezember 2016

In einer Zeit der Verunsicherung zufolge Stagnation und Nachfragerückgang im alpinen ländlichen Tourismus rückte gestern das Institut für Tourismus und Freizeit ITF der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur während des 9. Bündner Tourismus Trendforums den Gast ins Zentrum und ging der Frage der Gästebedürfnisse in einer digitalen Welt nach.

 

Dieser Gast der Gegenwart und Zukunft ist über sein Smartphone laufend vernetzt und hat Zugang zu einer fast unbegrenzten Menge von Informationen. Sind seine Bedürfnisse und Wünsche an die Tourismusangebote und -anbieter noch die gleichen wie früher? Anja Kierig, Trendforscherin im Bereich Tourismus und Freizeitkultur der Zukunftsinstitut GmbH, zeigte auf: «Lebensstile der Zukunft kennen kein Alter oder Herkunft, deshalb kann nicht mehr von Zielgruppen geredet werden.» Wie kommt man mit dem neuen Gast  in Kontakt, wie  lässt er sich begeistern und welche Rolle kommt dabei der Technik zu? Philipp Ries, Industry Leader Travel bei Google Schweiz, konstatierte: «Beim Gästekontakt gibt es eigentlich keine Unterteilung mehr zwischen On- und Offline. Mobile Webseiten sind ein Muss, Qualität und Ladegeschwindigkeit sind hier entscheidend.»
 
Die Teilnehmenden des diesjährigen Tourismus Trendforums waren sich einig, dass die Aktivitäten in digitalen Themen stark überlappend sind und eine gute Vernetzung der Partner Voraussetzung ist. Digitalisierung überfordert einzelne Akteure. Entsprechend wäre eine Digitalstrategie für ganz Graubünden eine grosse Chance. Darüber hinaus wurde am Tourismus Trendforum gezeigt, wie sich im sogenannten Service Innovation Lab SIL der Bündner Fachhochschule bessere und innovativere Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für den neuen Gast entwickeln lassen. Dr. Andreas Ziltener,  Professor am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship SIFE der HTW Chur betonte: «Dienstleistungsinnovation beinhaltet heute immer eine Technikkomponente – ohne Technik ist dies fast nicht mehr möglich.» Und zu guter Letzt präsentierte Myriam Keller, Leiterin Innovation & Research, die Strategie von Graubünden Ferien für die Planungsperiode 2017-2020. Sie erklärte, dass sich Graubünden Ferien als Ratgeberin für Erlebnisse sehe und auf Personalisierung setze.

Der Anlass wurde zum 9. Mal vom Institut für Tourismus und Freizeit ITF der HTW Chur in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden durchgeführt. Die Veranstaltung richtet sich an die touristischen Leistungsträger in Graubünden, die lokalen und regionalen Tourismusorganisationen, touristische Branchenverbände und tourismuspolitische Amtsstellen und Behörden. Das nächste Bündner Tourismus Trendforum findet am 30. November 2017 statt.

 

 
Bildlegenden:

  • Abschlussdiskussion (v.l.n.r.): Prof. Dr. Andreas Deuber (ITF HTW Chur), Prof. Dr. Andy Ziltener (SIFE HTW Chur), Anja Kirig (Zukunftsinstitut), Philipp Ries (Google Schweiz), Myriam Keller (Graubünden Ferien) (Bild: Xenia Picco)
  • Referat Philipp Ries (Google Schweiz) (Bild: Xenia Picco)

Fachhochschule Graubünden

Als Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset prägt sie die Zukunft. Die Studienangebote orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2200 Studierenden bildet sie zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus und weiter. Die Hochschule bietet Angebote in den Bereichen «Architektur und Bauingenieurwesen», «Medien, Technik und IT» sowie «Wirtschaft, Dienstleistung und Informationswissenschaft» an. In ihrer inter- und transdisziplinären Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln. Mit ihren Tätigkeiten trägt die FH Graubünden zum Erfolg und zur Wettbewerbsfähigkeit von Individuen, Institutionen und Regionen bei. Hierfür ist sie in der Region verankert, in der Schweiz von Bedeutung und strahlt international aus.