Wegen Corona reisen Forschende aus der ganzen Welt virtuell nach Graubünden
20. Oktober 2020
Mehr als 210 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt treffen sich derzeit in Chur zur Forschungskonferenz der UN-Initiative Principles for Responsible Management Education (PRME) – virtuell, gezwungen durch die seit Monaten herrschende Corona-Pandemie. Gastgeberin der aussergewöhnlichen Konferenz ist die FH Graubünden, welche die Teilnehmenden über 18 verschiedene Zeitzonen hinweg durch den Anlass führt.
Eigentlich wären die Forscherinnen und Forscher zur Konferenz der UN-Initiative Principles for Responsible Management Education (PRME) für die drei Tage nach Chur eingeladen gewesen. Doch aufgrund der globalen Verbreitung des Coronavirus hatte sich die FH Graubünden bereits frühzeitig entschlossen, die Forschungskonferenz vollständig in den virtuellen Raum zu verlegen. Die aktuell wieder steigenden Fallzahlen zeigen, dass man auch im Forschungsbereich noch weit vom alten Alltag entfernt ist. Das Leben hat sich verändert, die Digitalisierung ist noch mehr ins Zentrum gerückt.
«Dank einer innovativen digitalen Plattform können sich die Teilnehmenden auch informell austauschen», sagt Professor Christian Hauser vom Schweizerischen Institut für Entrepreneurship der FH Graubünden und Mitorganisator, und hebt die grosse Bedeutung informeller, persönlicher Begegnungen während wissenschaftlichen Tagungen hervor.
Für die Organisation einer solchen internationalen Konferenz ist die Digitalisierung eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine Chance. So ermöglicht diese nicht nur Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt trotz Coronakrise zusammenzubringen, sie bringt auch Chur und den Tourismuskanton Graubünden in die weite Welt hinaus. Die Teilnehmenden konnten etwa an einer zusammen mit Chur Tourismus durchgeführten virtuellen Stadtführung teilnehmen. Zudem wird das Konzert des Romanisch sprechenden Musikers Mattiu Defuns aus Chur in fünf Kontinente übertragen.
Erlebnisse visualisieren
«Für einen Tourismuskanton wie Graubünden ist es wichtig, neue digitale Formate zu entwickeln, die das touristische Erlebnis virtualisieren und damit trotz Reisebeschränkungen in Zeiten der Pandemie zu Wertschöpfung im Kanton führen,» erklärt Professor Hauser.
Im Zentrum der dreitägigen Konferenz, die noch bis morgen Mittwoch dauert, steht die Frage, was die Digitalisierung dazu beitragen kann, um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen effektiv und effizient zu erreichen. Aber auch die Herausforderungen der Digitalisierung werden eingehend diskutiert. So fand in Zusammenarbeit mit dem Verein Opendata in der Churer Fussgängerzone die Sensibilisierungskampagne «Data Café» statt. Dies trotz der sonst digitalen Durchführung klassisch vor Ort.
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Politik und Ausbildung mit dem Interessensgebiet verantwortungsvolle Managementausbildung und Unternehmensführung. Nachdem die Konferenz 2014 in Chur aus der Taufe gehoben wurde, hat sie sich zu einem international erfolgreichen Format entwickelt und wurde in Kairo, Ägypten (2015), Krems, Österreich (2016), Curitiba, Brasilien (2017), Köln, Deutschland (2018) und Jönköping, Schweden (2019) durchgeführt.
Weitere Details zur Konferenz finden Sie hier: https://www.fhgr.ch/fhgr/medien-und-oeffentlichkeit/veranstaltungen/7th-rme-research-conference/
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Fachhochschule Graubünden
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