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Für eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz

Webseite mit Empfehlungen für Lokalmedien und Gemeinden jetzt online

22. Mai 2024

Das SNF-Forschungs-Projekt «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation in der digitalen Transformation» der Fachhochschule Graubünden hat sich intensiv mit Lokalkommunikation und ihren Akteuren auseinandergesetzt. Nun präsentieren die Forschenden Empfehlungen für eine nachhaltige lokale Kommunikation, ergänzt mit Beispielen aus der Praxis. Für die Schweizer Gemeinden und Lokalmedien, aber auch für die Politik und die Bevölkerung lohnt sich ein Besuch auf der neuen Webseite, um zu erfahren, wie eine gute Lokalkommunikation in Zukunft gelingen könnte.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der FH Graubünden befasst sich, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds im Nationalen Förderprogramm «Digitale Transformation» (NFP 77), seit 2020 mit dem Projekt «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation in der digitalen Transformation». Nebst Publikationen in Fachzeitschriften und Journals haben die Forschenden eine anwendungsorientierte Webseite mit Empfehlungen für die Schweizer Gemeinden und Lokalmedien erstellt, die nun online ist. Die Empfehlungen wurden mittels unterschiedlicher Methoden erarbeitet: Mit den Lokalmedien und den Gemeinden wurde je eine Online-Befragung durchgeführt, gefolgt von Interviews bei jeweils zwölf ausgewählten Gemeinden, respektive Lokalmedien. Bei den ausgewählten Lokalmedien wurden zudem eine eintägige Beobachtung sowie eine Inhaltsanalyse der Medienerzeugnisse durchgeführt. Die Projektpartner:innen aus Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich führten in diesen Ländern ebenfalls Interviews mit ausgewählten Lokalmedien und Kommunen durch.

Die Empfehlungs-Webseite bietet jetzt das Erkenntnis-Kondensat dieser mehrjährigen Forschung und damit den Lokalmedien und Gemeinden eine Übersicht zu Good-Practice-Modellen. Die Empfehlungen werden ergänzt durch nützliche Links zu Beispielen aus der Praxis und Zitaten aus den durchgeführten Interviews. Die umfassenden Empfehlungen sind in jene für die Lokalmedien und jene für die die Gemeinden unterteilt.

Lokale Verankerung und Netzwerkpflege als Kernpunkte
Die wichtigsten Empfehlungen für die Lokalmedien umfassen:

  • Vor Ort leben und recherchieren
  • Milieus und Diversität mitdenken
  • Verlag und Redaktion klar trennen
  • Transparenz bei KI-Informationserstellung
  • Abhängigkeit von Einzelpersonen einschränken
  • Kooperationen eingehen
  • Das Netzwerk mit den Gemeinden pflegen

Für die Gemeinden werden unter anderem die folgenden Punkte empfohlen:

  • Kommunikationskonzept als Teil der Gesamtstrategie erstellen und regelmässig überarbeiten
  • Kommunale Webseite als Haupt-Instrument der Gemeindekommunikation nutzen
  • Einsatz von Social Media strategisch einplanen 
  • Rolle der Gemeindezeitung klären
  • Das Netzwerk mit den Lokalmedien pflegen

Die Forschenden weisen in ihren Empfehlungen auf die wichtige Beziehung von Lokalmedien und Gemeinden hin: Die Gemeinden sollten das Netzwerk mit den lokalen Medien und die lokalen Medien jenes mit den Gemeinden pflegen. Gleichzeitig ist bei den Gemeinden eine Klärung der Rolle der oft vorhandenen Gemeindezeitungen nötig: Was muss und darf die Gemeindekommunikation, und was liegt im Aufgabenbereich, aber auch im Hoheitsgebiet, der (investigativen) Lokalmedien? Das aussergewöhnliche und in Teilen fragile Verhältnis von Lokalmedien und Gemeinden gilt es aufrechtzuhalten, um eine nachhaltige, bestehende Lokalkommunikation in der Schweiz zu ermöglichen. Die Forschenden nehmen gerne Rückmeldungen zur Empfehlungs-Webseite via E-Mail entgegen.

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