Projekt auf einen Blick
Wir produzieren in der Schweiz jährlich 80 – 90 Millionen Tonnen Abfall. Der grösste Teil davon, näm-lich etwa 90 Prozent, fällt in Form von Rückbau-, Aushub- und Ausbruchmaterialen an und ist somit der Bautätigkeit geschuldet. Wollen wir diesen Abfallbergen Gegensteuer geben, ist ein Umdenken in Bezug auf die verwendeten Baumaterialen angezeigt. Entsprechend scheint es doch sehr irritierend, wenn heutzutage beispielsweise immer noch Isolationsmaterialien verwendet werden, die weder dem Wertstoffkreislauf zugeführt noch (nach erfolgter Aufschlüsselung) der Verrottung ausgesetzt werden können.
Projekt
Hanf-Dolomit-Mauersteine als neues Schweizer IsolationsmaterialProjektleitung
Braun-Badertscher Seraina Mehr über Braun-Badertscher SerainaBeteiligte
Fachhochschule Graubünden
Institut für Bauen im alpinen RaumTeam
Lifa Imad Mehr über Lifa Imad Glover James Mehr über Glover James Crivelli Philip Mehr über Crivelli PhilipForschungsfelder
Alpine Infrastrukturbauten Mehr über Alpine InfrastrukturbautenAuftrag/Finanzierung
InnosuisseDauer
Mai 2023 bis Mai 2024
Ausgangslage und Zielsetzung
An dieser Stelle setzt unser Projekt der Hanf-Dolomit-Mauersteine an. Hanf ist eine schnell-wachsende Pflanze, die viel CO2 speichert. Verwendet werden die Hanfschäben, also die ver-holzten Stängel der Pflanzen. Dolomit ist ein Calcium-Magnesium-Karbonat, grundsätzlich also ein magnesiumhaltiger Kalk. Wird dieses Gestein gebrannt und anschliessend gelöscht, entsteht Löschkalk; dieser bindet das CO2, das beim Brennvorgang vom Dolomit abgegeben wurde. Die Verwendung von gelöschtem Dolomit ist somit CO2-neutral. Werden diese beiden Grundbaustoffe miteinander gemischt und lagert sich der Löschkalk um die Hanfschäben her-um an, ist das Produkt feuerfest, isolierend und selbsttragend.
Es gibt bereits Gebäude, die mit dieser Baustoffmischung hergestellt wurden. Allerdings wurden hierbei Wände geschalt und dann direkt mit der Hanf-Dolomit-Mischung befüllt. Wir versuchen nun, Mauersteine herzustellen – diese können vorab gefertigt werden und aushär-ten. Der Vorteil: Die Aushärtungszeit während der Bauphase entfällt und die entsprechenden Gebäude können zügiger erstellt werden.
Alle Grundbaustoffe, die in unserem Projekt zum Einsatz kommen, stammen aus der Schweiz. Dies verringert die Transportwege und die damit verbundenen Kosten.
Team
Weitere Team-Mitglieder:
- Yasin Akkuş
- Mehmet Pusat