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Internationale Studierende: «Eine Bereicherung in unseren Studiengängen»
Internationale Studierende: «Eine Bereicherung in unseren Studiengängen»

Internationale Studierende: «Eine Bereicherung in unseren Studiengängen»

Jedes Jahr entscheiden sich rund 30 bis 40 internationale Studierende für den Studiengang «Bachelor of Science FHO in Tourism» oder den «Master of Science FHO in Business Administration Major Tourism» an der FH Graubünden. Die Unterrichtssprache ist in beiden Programmen Englisch. Christine Kern und Nicole Massüger sind meist allererste Anlaufstelle.

Text: Karin Huber / Bild: Yvonne Bollhalder

Im Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) hat man seit Jahren viel Erfahrung mit Studierenden aus dem Ausland. Sie kommen aus allen Himmelsrichtungen: aus Rumänien, Ecuador und Russland genauso wie aus China, dem Kongo oder aus Deutschland. Ihre ersten Internet-Anfragen zum Bachelor- oder Master-Studiengang laufen meist über Christine Kern und Nicole Massüger.

Christine Kern studierte selbst an ausländischen Universitäten in England und Australien. Heute ist sie Studienassistentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ITF. Auch Nicole Massüger lernte nach ihrer kaufmännischen Lehre und vor ihrer Berufsmatura Englisch in Grossbritannien. Bei der FH Graubünden arbeitet sie als Organisationsassistentin in der Administration der Zentralen Dienste.

Internationale Klasse im Bachelor-Studiengang Tourismus

Erste Anlaufstelle

Christine Kern und Nicole Massüger beantworten nicht nur Fragen zum Studium und Studienbetrieb, sondern unterstützen die Interessentinnen und Interessenten auch im Bewerbungsprozess, prüfen, ob die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden und erklären den Unterrichtsstil, der sich doch ganz erheblich von den ausländischen Hochschulen und Universitäten unterscheiden kann. Sie betreuen die jungen Menschen auch während des dreijährigen Bachelor-Studiums.

Jedes Jahr werden im Bachelor-Studiengang drei bis vier Vollzeitklassen geführt; eine Klasse davon wird in Englisch unterrichtet. Die Lehrinhalte sind dieselben. Generell ist die Tourismusausbildung ganzheitlich ausgerichtet und auf internationales Tourismus- und Freizeitmanagement fokussiert. Im Master gibt es jährlich eine Klasse im Major Tourism, die sich sehr international zusammensetzt. Der erste englischsprachige Bachelor-Studiengang in Tourismus wurde von der FH Graubünden im Jahr 2007 angeboten, der erste englische Master-Studiengang 2008.

Viele Wege führen nach Chur

Auf ganz unterschiedliche Arten finden junge Menschen aus dem Ausland zu ihrem Tourismus-Studium an der FH Graubünden. Neben der zweisprachigen Webseite erweist sich auch die Präsenz an Messen als wichtig. Zudem wirbt die Bündner Hochschule Interessierte direkt über ausländische Agenturen an. Sehr wertvoll ist auch die Mund-zu-Mund-Propaganda von FH Graubünden-Studierenden, die in ihrer Heimat vom Studium in Chur erzählen. Die internationale Klasse wird mit Austauschstudierenden ergänzt, und zunehmend gehen Studierende als «Freemover» selbst ins Ausland.

«Ein Auslandstudium kann die beste Zeit des Lebens sein.»
Christine Kern, Studienassistentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Für Austauschstudentinnen und -studenten ist das Tourismus-Studium an der FH Graubünden nicht nur inhaltlich interessant, sondern auch dank der Vorlesungen in Englisch. Anderseits entscheiden sich auch FH Graubünden-Studierende zunehmend dafür, ein bis zwei Semester in anderen Ländern zu studieren. Sie werden dann vom Internationalen Office bei der Platzierung unterstützt. Bei den Modulwahl stehen Massüger und Kern wieder unterstützend bei. Auch nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im 2014 haben ausländische Studierende die Möglichkeit, in der Schweiz zu studieren. Und auch Studierenden der FH Graubünden können ebenfalls weiterhin am Studienaustausch teilnehmen. Denn die FH Graubünden kooperiert weltweit mit ausländischen Partner-Hochschulen.

Andere Länder und Kulturen kennenlernen

«Freemover» sind Studierende, die während ihres Studiums andere Länder und Kulturen kennenlernen möchten. Sie suchen sich selbständig eine Gasthochschule im Ausland, mit der die FH Graubünden keine Kooperation pflegt und organisieren ihr Austauschsemester selbständig. Die FH Graubünden klärt mit ihnen ab, welche Studienleistungen angerechnet werden können, damit sich ihre Gesamtstudiendauer idealerweise nicht verlängert. Austauschstudierende und «Freemover» müssen allerdings mindestens zwei Semester an ihrer Heimathochschule studiert haben, bevor sie als Gaststudierende ins Ausland gehen können. Aus eigener Erfahrung weiss Kern, dass ein Auslandstudium die beste Zeit des Lebens sein kann. Auslanderfahrungen sind ein ganz wichtiger Teil des Studiums – insbesondere im Bereich Tourismus.

Detektivarbeit gefragt

Für ein Bachelor-Studium werden ein Highschool-Abschluss sowie genügende Englischkenntnisse vorausgesetzt. Ausserdem müssen Interessierte ein einjähriges Praktikum geleistet haben, was eine nicht immer einfach zu nehmende Hürde ist. Beim Master-Studiengang hingegen entfällt das Praktikum, aber die Aspirantinnen und Aspiranten benötigen dafür einen Bachelor-Abschluss. In Einzelfällen versuchen sich Interessierte durch die Hintertür einzuschmuggeln, indem sie gefälschte Diplome einreichen. Kern erzählt, dass es teilweise eine besondere Herausforderung sei, ausländische Zertifikate zu prüfen. «Doch in Gesprächen finden wir Vieles heraus. Wenn wir nicht sicher sind, dann fragen wir auch bei den Schulen oder Universitäten nach.»

«Wir sehen uns oft als Sprachrohr für unsere englischsprachigen Studierenden.»
Nicole Massüger, Organisationsassistentin

Die Schul- oder Hochschulsysteme und Bildungsstände sind sehr unterschiedlich. «Kommen Studierende zu uns, werden sie oft mit einer anderen Hochschulkultur und mit anderen Lernformen konfrontiert: mit interaktivem Lernen, mit Gruppenarbeiten, mit einer anderen Sprache. Das ist für manche zu Beginn eine grosse Umstellung», betont Massüger. Doch spätestens nach einem Studienjahr an der FH Graubünden zeigt sich, ob der Studierende, die Studierende, mit dem hiesigen System zurechtkommt und ob auch die kulturelle Umstellung gemeistert worden ist. Es verändert sich auch oft viel im privaten Umfeld und im Alltag. Die enge Zusammenarbeit mit den Student Services der FH Graubünden, welche die Studierenden bei Bewilligungen und Visa unterstützen und alltägliche Integrationshilfe leisten, ist dabei zentral.

Hochschulsprache vs. Studiersprache

Eine Herausforderung für die nicht deutschsprachigen Studierenden bildet die Kommunikation im Rest der FH Graubünden. Die ausbildungsrelevanten Dokumente gibt es alle auch in englischer Sprache und im ITF wird darauf geachtet, dass möglichst auch andere Informationen auf Englisch übersetzt werden. «Da unsere Studiengänge die einzigen sind, welche komplett auf Englisch angeboten werden, sehen wir uns oft als Sprachrohr für unsere englischsprachigen Studierenden gegenüber der gesamten Hochschule», meint Massüger. Wenn noch mehr ausser-curriculare Veranstaltungen in Englisch wären, könnte die Integration der internationalen Studierenden sicher weiter optimiert werden, betonen beide.

Nicole Massüger und Christine Kern unterstützen die Bachelor- und Master-Studierenden in allen studienrelevanten und auch anderen Bereichen während ihres Tourismus-Studiums an der FH Graubünden. Durch den häufigen Austausch lernen sie die ausländischen Studierenden gut kennen. Die internationalen Studierenden nehmen natürlich auch an Events teil. Und schlussendlich spielen die Dozierenden, das gesamte Team und die deutschsprachigen Studierenden eine wichtige Rolle, damit sich die ausländischen «Gäste» an der FH Graubünden wohl fühlen. Für die beiden Frauen an der Front ist der Fall klar: «International Studierende sind eine Bereicherung in den Tourismus-Studiengängen.»

Beitrag von

Christine Kern

Studienassistentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Nicole Massüger

Organisationsassistentin