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1. Hochschultag an der Fachhochschule Graubünden

Was es braucht für einen sprühenden Innovationsgeist in Graubünden

05. Oktober 2021

Eine gute Verknüpfung von Bildung, Industrie und Forschung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine vielseitige Innovationstätigkeit. Gelingt dies, ist auch eine gesunde und wachsende Wirtschaft möglich. Im Kanton Graubünden nimmt die FH Graubünden als einzige Fachhochschule in der Region hier eine wichtige Verantwortung wahr. Worauf es beim Zusammenspiel der verschiedenen Akteure ankommt und Beispiele für den sprühenden Innovationsgeist im Kanton, wurden am 1. Hochschultag der FH Graubünden am Dienstag aufgezeigt.

Innovation ist ein Schaffungsprozess, bei dem aus neuen kreativen Ideen marktfähige Lösungen entwickelt werden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Wachstum. Die Bündner Regierung hat in ihrem Regierungsprogramm für die nächsten vier Jahre unter anderem das Ziel formuliert, Graubünden als innovativen Gebirgskanton zu positionieren. Die Fachhochschule Graubünden leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie hat deshalb das Thema «Innovation» ins Zentrum ihres ersten Hochschultages gestellt. «Als einzige Fachhochschule in der Region wollen wir nicht nur als innovative Hochschule über die Kantons- und Landesgrenze hinaus strahlen, sondern vor allem auch im Kanton wichtige Beiträge zugunsten der Gesellschaft und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit leisten», sagte Andrea Masüger, Vizepräsident des Hochschulrats bei seiner Begrüssung.

Zu einem höheren Innovations-Output verhelfen

«Mit unserer Lehre und Forschung tragen wir zur Wettbewerbsfähigkeit der Region bei und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Fachkräftemangelns», betonte auch Jürg Kessler, Rektor der FH Graubünden, in seiner Rede. «Auf diese Weise tragen wir entscheidend zur Innovationskraft des Kantons bei.» Die Fachhochschule orientiert sich dabei an der Hochschul- und Forschungsstrategie des Kantons. Diese beschreibt, wie Hochschulen und Forschungsstätten ihre Hochschulbildung, Forschung und Dienstleistung ausrichten sollen, um die Ziele der kantonalen Hochschul- und Forschungsstrategie zu erreichen.

Um einen möglichst hohen Anwendungsbezug zu gewährleisten, sind Netzwerke mit lokalen Unternehmen, Forschungsinstitutionen und der Verwaltung besonders wichtig. Dadurch kann die FH Graubünden vor allem technologieorientierten Unternehmen und der Tourismusbranche zu einem höheren Innovations-Output verhelfen. Ihre Forschenden nehmen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse von aussen auf und adaptieren sie in Forschungsprojekten auf die Bedürfnisse der regionalen Unternehmen. «Wir übernehmen mit unseren Tätigkeiten eine Antennenfunktion zugunsten der Region», sagte Rektor Kessler.

Der Nutzen für die Region und die Gesellschaft

Die am Hochschultag präsentierten Forschungsprojekte zeigten denn auch exemplarisch den Nutzen auf, den die anwendungsorientierte Forschung der FH Graubünden für ihre Praxispartner, die Gesellschaft und die Region aufweist. Das Projekt «RenoRent» beispielsweise widmet sich der Problematik von sanierungsbedürftigen Zweitwohnungen. Die Forschenden entwickelten ein Geschäftsmodell zur Renovierung und touristischen Aktivierung solcher Wohnungen, welches schliesslich zur Gründung eines Start-ups geführt hat. Oder auch das von Innosuisse geförderte Projekt «Servicerobotik in der Altenbetreuung», mit dem verschiedene Einsatzfelder von Robotern untersucht werden, zeigt, wie innovative Lösungen für Herausforderungen des Alltags entstehen können.

Braingain-Maschine für Graubünden

«Heute sind in allen Bereichen der Wirtschaft immer mehr Menschen gefragt, die bei den technologischen Entwicklungen den Durchblick haben und am Puls der Zeit bleiben», sagte denn auch Regierungsrat Jon Domenic Parolini, Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements, am Hochschultag. «Wir brauchen heute und auch in Zukunft eine vielseitige und dynamische Hochschule hier in der Region, wo junge Bündnerinnen und Bündner ihr Studium im Kanton absolvieren können.» Mit ihren einzigartigen Studienangeboten ziehe die Fachhochschule zudem junge Menschen aus der ganzen Schweiz nach Graubünden und trage auf diese Weise dazu bei, den so genannten Braindrain – die Abwanderung von Fachkräften aus dem Kanton – zu verhindern und ihre Rolle als Braingain-Maschine zu stärken.

Weitere Auskünfte

Prof., dipl. Ing. ETH, lic. oec. publ., Rektor

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.