Menu
News
HTW Chur unterstützt Landwirtschaft und Tourismus

Agro+Tourismus: HTW Chur unterstützt Landwirtschaft und Tourismus in Graubünden bei der Suche nach einer verbesserten Zusammenarbeit

23. August 2018

Tourismus und Landwirtschaft sind im Kanton Graubünden prägende Branchen. Obschon diese Wirtschaftszweige von grosser soziokultureller Bedeutung für die Regionen sind, stehen sie vor beachtlichen Herausforderungen. Für die Weiterentwicklung des Agrotourismus in Graubünden hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur unter der Gesamtleitung des Amts für Landwirtschaft und Geoinformation den Auftrag erhalten, das Erschliessen von Synergiepotenzialen zwischen der Landwirtschaft, dem Tourismus und weiteren Branchen zu untersuchen und Massnahmen zu deren Förderung aufzuzeigen.

Das Projekt «Agro+Tourismus Graubünden» der HTW Chur verfolgt das Hauptziel, zusammen mit Akteuren aus Landwirtschaft (Produktion/Verarbeitung) und Tourismus (Hotellerie/Gastronomie) erlebnisorientierte agrotouristische Angebote und organisatorisch-strukturelle Innovation und Kooperationen aufzubauen.

Das Bestreben ist, durch diese Zusammenarbeit für beide Sektoren zusätzliche Wertschöpfung zu generieren und eine Grundlage für die nachhaltige Entwicklung in strukturschwachen Regionen und somit eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der involvierten Branchen zu erstellen.

Ziel ist es, einerseits vermehrt Regionalprodukte in die Hotellerie und Gastronomie einzubeziehen, andererseits gemeinsame agrotouristische Erlebnisse zu erschliessen und marktfähige Angebote zu entwickeln. «Der anhaltende Trend zur Regionalität stärkt die Verbindung zwischen einheimischer Gastronomie und Landwirtschaft. Nun braucht es innovative Ideen, um das Potenzial der Zusammenarbeit voll auszuschöpfen und den Gästen Graubünden schmackhaft zu machen», erläutert Marc Tischhauser, Geschäftsführer von GastroGraubünden.

Im Rahmen dieses Projekts sollen die inhaltlichen Schnittstellen unter anderem auch zu weiteren regionalen Projekten wie z.B. dem Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE) 100% (bio) Val Poschiavo und  auch zum Projekt graubündenVlVA sichergestellt werden und so den Wirtschaftsstandort Graubünden stärken.

Mittels Innovationsworkshops zu neuen Angeboten und Zusammenarbeitsformen

Ein Team aus Mitarbeitenden des Zentrums für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF) und dem Institut für Tourismus und Freizeit (ITF), beide der HTW Chur, hat in einem ersten Schritt Unternehmen der zu untersuchenden Regionen Lenzerheide, Parc Ela und Valposchiavo identifiziert, welche in der Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Hotellerie/Gastronomie bei der Vermarktung von lokalen Lebensmitteln zusammenarbeiten. Um das Agro+Tourismus-Projekt erfolgreich abzuschliessen, ist es nun von grosser Bedeutung, in einem zweiten Schritt regionale Akteure dieser Branchen aktiv in die Ideenfindung und Weiterentwicklung einzubinden. «Die Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe ist eines der wichtigsten Themen für den Parc Ela. Unser Verein fördert die Veredelung von natürlichen Rohstoffen in der Region zu hochwertigen Produkten. Innovative Kooperationen zwischen verschiedenen Sektoren, wie etwa der Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus, spielen dabei eine wichtige Rolle», betont Dieter Müller, Geschäftsleiter des Parc Ela.

Im Anschluss an frühere Veranstaltungen des Bündner Bauernverbands, des Vereins Agrotourismus Graubünden, GastroGraubünden und hotelleriesuisse Graubünden zum Thema wie etwa dem Forum «Vom Hof zum Genuss» an der GUARDA! im November 2017 oder das Forum Landwirtschaft & Tourismus im April 2018 zum Thema «Agrotourismus und Direktvermarktung – Kooperationen und Netzwerke weiter entwickeln.» sollen nun aus den vorangegangenen Diskussionen im Rahmen von Innovationsworkshops in den Regionen Lenzerheide, Parc Ela und Valposchiavo neue Ideen entwickelt werden, welche im Laufe des Projekts Unterstützung finden. Zudem dienen sie auch allgemein als Nährboden für weiteren Austausch, um neue Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren und das Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Gastronomie vermehrt auszuschöpfen.

Der erste Workshop findet am 24. September 2018 in Bergün (für die Regionen Lenzerheide, Parc Ela) statt (Anmeldung erforderlich). Der Innovationsworkshop im Valposchiavo findet im Januar 2019 statt. «Die agrotouristischen Anbieter in Graubünden bieten den Gästen authentische Erlebnisse unserer alpinen Kultur. Der Einsatz sowohl in der Landwirtschaft und im Tourismus stellt dabei aber eine hohe zeitliche Belastung dar mit wenig Möglichkeiten in Partnerschaft mit anderen Akteuren innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Der Agro+Tourismus-Innovationsworkshop bietet eine gute Gelegenheit, den vorausgegangenen Veranstaltungen nun konkrete Ideen folgen zu lassen und in der Region neue Zusammenarbeitsformen zu finden», zeigt Martin Renner, Geschäftsführer Agrotourismus Graubünden und Geschäftsführer Bündner Bauernverband, das Ziel des Workshops auf.

Zur Anmeldung

Regionalprodukte aus dem Parc Ela (Bild: Lorenz A. Fischer)
Regionalprodukte aus dem Parc Ela (Bild: Lorenz A. Fischer)

Weitere Auskünfte

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.