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Spannungsfeld zwischen Tourismus und Gesellschaft

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der FH Graubünden präsentiert Master-Thesis an internationaler Konferenz in England

14. Juli 2022

Die Leisure Studies Association mit Sitz in Manchester, Grossbritannien, ist die wichtigste Vereinigung von Forschenden zu den Themen Tourismus, Event Management und Freizeitgestaltung im Vereinigten Königreich. Onna Rageth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Freizeit und Tourismus der FH Graubünden präsentiert an der diesjährigen Konferenz in England ihre Master-Thesis zum Thema Event Management. Die Studienrichtung Service Innovation and Design an der FH Graubünden bildet die Fachleute für diese Branche aus.

Gastgeberin der mehrtägigen Konferenz ist die Falmouth University in Cornwall, bekannt als ehemalige Kunstschule und seit 2012 offiziell Universität. Rageth hat ihren Master in Creative Events Management an dieser Universität gemacht und konnte nach dem Studium den «Sue Glyptis Memorial Award for best postgraduate dissertation in 2020» der Leisure Studies Association in Empfang nehmen. Aus diesem Grund wurde sie nun an die Konferenz eingeladen, die ausgerechnet an ihrer Alma Mater in England stattfindet.

In ihrer Arbeit mit dem Titel «Postgraduate Distance Education and the Challenges of Becoming an Event Designer in the 21st Century» untersuchte Rageth die nicht geschützte Berufsbezeichnung Event Manager und dessen Folgen für all jene, welche in diesem facettenreichen Bereich arbeiten. Sie zeigte auf, dass eine Unterscheidung zwischen der Tätigkeitsbezeichnung Event Manager und Event Designer essenziell ist und zeigte mittels einer umfassenden Literaturanalyse die Herausforderungen an ein solches Berufsfeld im 21. Jahrhundert auf.

Weltoffene Profis

Die Event-Branche, welche analog zum Tourismus enorm unter der Corona-Pandemie gelitten hat, braucht gut ausgebildete, selbst-reflektive und innovative Köpfe. Die Studienrichtung Service Innovation and Design an der Fachhochschule Graubünden verfolgt genau dieses Ziel.

Die Wirtschaft generell und der Dienstleistungssektor im Speziellen brauchen weltoffene Profis, die attraktive Ansätze entwickeln, in direkter Zusammenarbeit mit zukünftigen Kundinnen und Kunden und unter Einbezug der neusten digitalen Technologien. Die Studienrichtung Service Innovation and Design zeichnet sich durch die Vermittlung von spezifischer Fachkompetenz aus, die am Arbeitsmarkt stark nachgefragt ist. Das grundlegende Ziel besteht darin, die Kundinnen und Kunden ins Zentrum aller Aktivitäten zu rücken, sie fundiert zu verstehen und aus diesem Verständnis latente Kundenbedürfnisse abzuleiten. Auf dieser Basis werden kommerziell vielversprechende Dienstleistungsangebote entwickelt und optimiert.

Analog zur Differenzierung von Event Management und Event Design, teilt sich die Studienrichtung Service Innovation and Design in zwei Hauptsparten auf: Data Science, wo es um Big Data und deren Analyse geht sowie Service Design, was eher qualitativer Natur ist, bei dem der Mensch als Individuum in den Fokus rückt. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tourismus und Freizeit kann Rageth demnach ihre erarbeiteten Fähigkeiten während des Master-Studiums mittels angewandter Forschung im Feld erproben und praktisch umsetzen.

Spannungsfeld zwischen Tourismus und Gesellschaft

«In Pursuit of Leisure: inequality, storytelling and the meanings of place» – so lautet der Titel der Konferenz, welche vom 12.-14. Juli in der englischen Hafenstadt Falmouth abgehalten wird. Das Thema kommt nicht von ungefähr: Cornwall gilt als die ärmste Grafschaft Englands, 30 Prozent der dort lebenden Kinder sind von Armut betroffen. Freizeit und deren Gestaltung sind somit von Ungleichheiten geprägt, nicht zuletzt durch den florierenden Tourismus, von dem Cornwall als südwestlichster Teil Englands sowie Halbinsel massiv abhängig ist (der westlichste Ort der Grafschaft heisst nicht umsonst Land’s End). Ziel der Konferenz ist es demnach, Aufmerksamkeit auf das Spannungsfeld zwischen Tourismus, Events und finanziellen sowie kulturellen Gefälle zu lenken und gleichzeitig einen Beitrag zur Lösung derartiger Missstände zu leisten.

Weitere Details:

Bachelorstudienrichtung Service Innovation and Design

Onna Rageth präsentierte in England auch ihre Arbeit als Leiterin des Bregaglia Lab.
Onna Rageth präsentierte in England auch ihre Arbeit als Leiterin des Bregaglia Lab.

Weitere Auskünfte

MA in Creative Events Management; BA UZH in Kulturwissenschaften

Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.