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Zukunft der Wasserkraft in Graubünden

In einem Beitrag zum Thema «Zukunft der Wasserkraft in Graubünden»

18. Februar 2022

In einem Beitrag zum Thema «Zukunft der Wasserkraft in Graubünden» hat Prof. Dr. Werner Hediger dem Sender Telesguard RTR ein Interview gegeben. Hintergrund: Graubünden will bei der Wasserkraft die Zügel selbst in die Hand nehmen, muss dabei jedoch vielfältige Bedürfnisse berücksichtigen.

Die Bündner Regierung hat dazu eine neue Wasserkraftstrategie formuliert. Der Grosse Rat diese zur Kenntnis genommen und der Regierung den Auftrag erteilt u.a. eine Vergrösserung bestehender Wasserkraftwerke oder sogar den Bau neuer Anlagen in Betracht zu ziehen, damit die Stromversorgung für alle gesichert ist. Bei solchen Einrichtungen geht es nicht nur um den wirtschaftlichen, sondern auch um den ökologischen Aspekt. Mit der Frage, wie diese beiden Aspekte verbunden werden können, beschäftigt sich der RTR-Beitrag von Patric Capaul.

Werner Hediger hat mit seinem Team die Zukunft der Wasserkraft im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP70 erforscht und ist zur Lösung gekommen, dass Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz Hand in Hand gehen müssen. Notwendig ist eine sorgfältige Überprüfung sämtlicher Auswirkungen von Wasserkraftprojekten während des Baus und im Betrieb. Aus Sicht für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet dies, dass alle Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die regionale Volkswirtschaft berücksichtigt werden müssen. Bezüglich eines Ausbaus der Wasserkraft im Kanton Graubünden muss festgestellt werden, dass hier nicht mehr viel Potenzial besteht. Allerdings gilt es das Potenzial bei der Optimierung bestehender Wasserkraftwerke zu identifizieren und nutzen, wie unsere Analyse zum Projekt «Lagobianco» als Beispiel für einen geplanten Ausbau zum Pumpspeicherwerk gezeigt hat. Im Moment ist dieses Projekt unrentabel und hat keine Investoren. Niemand ist bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen. Volkswirtschaftlich gesehen, wäre das heute jedoch sinnvoll, so dass man es jetzt realisieren müsste.

Fazit aus dem RTR-Beitrag: «Wie jede Medaille hat auch die der Energiestrategie zwei Seiten. Auch wenn der Graben zwischen Wirtschaft und Ökologie diesmal nicht so tief erscheint, gilt es heute mehr den je, einen Konsens zu finden.»