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14. Wirtschaftspolitisches Seminar Alpenrhein

11. Dezember 2017

Das Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung ZWF der HTW Chur und das Liechtenstein-Institut luden am 6. Dezember 2017 zum 14. Wirtschaftspolitischen Seminar Alpenrhein ein.

Frau Prof. Dr. Regina Betz von der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) referierte zum Thema «Wie wirken sich Information und Marktmacht auf Elektrizitätsmärkten mit hohem Anteil erneuerbarer Energien aus?» und berichtete aus einem ihrer aktuellen Forschungsprojekte.

Die präsentierte Studie untersuchte anhand von Laborexperimenten, in wie fern sich Information von marktteilnehmenden Gruppen über die mit ihnen in Konkurrenz stehenden Parteien auf den Marktpreis auswirkt. Untersucht wurde dies für einen Strommarkt mit hohem Anteil erneuerbarer Energien, wie dieser in Zukunft auch in der Schweiz aussehen könnte. Dabei konnte gezeigt werden, dass der (angebotene) Strompreis mit zunehmender Information teurer wurde. Sprich, je mehr die am Verkauf beteiligten Akteure über ihre Konkurrenz wussten – produzierte Menge, Abhängigkeit vom Wetter, Produktionskosten, etc. – desto höher fiel der angebotene Preis aus. Umgekehrt wurde Strom mit zunehmender Unsicherheit günstiger. Diese Erkenntnisse sind mitunter darauf zurückzuführen, dass Anbietende mit einer Monopolstellung strategischer bieten als wenn sie es mit mehr Unsicherheiten zu tun hätten. Somit konnte gezeigt werden, dass mehr Transparenz – zumindest aus volkswirtschaftlicher Sicht – hierbei nicht zwingend wünschenswert ist, da dies zu steigenden Preisen führt.

Frau Prof. Betz ist seit 2013 Dozentin für Volkswirtschaftslehre an der ZHAW und leitet dort das Center for Energy and the Environment. Zuvor war sie mit der Leitung des Center for Energy and Environmental Markets an der University of New South Wales, Sydney, betraut. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört das Design und die Evaluierung von politischen Instrumenten und Märkten im Bereich Energie, Umwelt- und Klimaschutz sowie die experimentelle Wirtschaftsforschung.

Gemeinsam mit dem Liechtenstein-Institut organisiert das Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung ZWF Seminare für Spezialisten zu aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Das Ziel dieser gemeinsamen Anlässe besteht darin, die Diskussion unter wirtschaftspolitisch interessierten Personen über aktuelle wirtschaftspolitische Themen zu fördern und die Vernetzung zwischen diesen Personen in der Region Alpenrhein zu erleichtern.

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