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Optimierung von Wasserkraftprojekten durch den Einbezug von Stakeholdern

08. Februar 2019

Bereits die Planung von Grosswasserkraftanlagen stellt aufgrund der möglichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt eine Herausforderung dar. So gilt es, qualitätsvolle Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen aller Interessensgruppen entsprechen. Die Nachhaltigkeitsbeurteilung stellt ein passendes Instrument zur ganzheitlichen Betrachtung der Auswirkungen eines Projekts dar und hilft, die Grundsätze der Nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen.

Als bedeutendste inländische Energiequelle ist die Wasserkraft ein zentraler Grundpfeiler der Energiestrategie 2050 des Bundes und der lokalen Wirtschaft vieler Alpentäler. Sie generiert Einkommen und Beschäftigung sowie Wasserzins- und Steuereinnahmen in Kantonen und Gemeinden, steht aber gleichzeitig auch vor neuen Herausforderungen. Diese sind unter anderem durch Nutzungskonflikte bei den Land- und Wasserressourcen, mangelnde Rentabilität bei tiefen Strompreisen, den Klimawandel und die anstehenden Erneuerungen der Wasserkraft-Konzessionen sowie energie- und umweltpolitische Rahmenbedingungen bedingt. Zugleich muss die Wasserkraft, der im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine zentrale Bedeutung zukommt, einen Beitrag ans Verfassungsziel der Nachhaltigen Entwicklung liefern.

Dementsprechend erfordert die Beurteilung von Wasserkraftprojekten eine umfassende Betrachtung der vielfältigen Auswirkungen eines Vorhabens auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu ist neben einer technisch-wissenschaftlichen Beurteilung auch eine Bewertung der Zielkonflikte aus Sicht der betroffenen Anspruchsgruppen erforderlich. Hier hatte das Projekt «HP Sustainability» der HTW Chur angesetzt, welches sich als Teil eines grösseren Forschungsverbunds im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP70 «Energiewende» mit regionalwirtschaftlichen Aspekten und einer integrierten Nachhaltigkeitsbeurteilung (NHB) der Wasserkraft beschäftigte. Als Fallstudie wurde dabei das Projekt «Lagobianco» untersucht, welches aus einer intensiven Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessensgruppen entstanden war und deshalb von besonderem Interesse ist. In diesem Zusammenhang wurde der Stakeholderprozess analysiert und eine erste NHB in Zusammenarbeit mit Experten sowie zusätzlichen Stakeholdern erstellt.

Zu diesem Thema erschien ein Beitrag im Magazin Wissensplatz. Mehr Informationen zum Projekt gibt diese Übersicht.

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