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ZWF-Jahresbericht 2019 veröffentlicht

16. Februar 2020

Im Jahresbericht 2019 blicken wir auf die vergangenen 12 Monate zurück und stellen uns, sowie die von uns bearbeiteten Projekte, Lehraufträge, Publikationen und Veranstaltungen vor.

Kontinuität im Jahr des Wandels

Das Jahr 2019 war für die HTW Chur geprägt durch den Beginn eines neuen Zeitalters, mit dem Aufbruch in die Selbständigkeit, der Namensänderung und dem neuen Auftritt als Fachhochschule Graubünden (FHGR). Für das ZWF fand dieses ereignisreiche Jahr in eher ruhigen Gewässern statt, geprägt durch Kontinuität. Dies ist einerseits auf die grossen und mehrjährigen Forschungsprojekte zurückzuführen, auf die ich unten kurz eingehen werde. Andererseits ist diese Kontinuität auch ein Ausdruck der «Reife», welche unser Zentrum in seinem zwölften Jahr des Bestehens erlangt hat. Die grössten Veränderungen sind im Personalbereich zu berichten. Mit Aurelia Kogler und Adhurim Haxhimusa erhielten wir nicht nur einen zahlenmässigen Zuwachs, sondern auch zusätzliche Kompetenzen in fachlichen und methodischen Bereichen, von denen wir schon bald profitieren dürften.

Thematisch war das letzte Jahr von denselben Schwerpunkten geprägt wie das vorangegangene. So war das Thema der Digitalisierung wiederum Gegenstand zahlreicher Projekte. Insbesondere wurde anlässlich des 12. Gesprächskreis zur Wirtschaftspolitik die Frage «digitale Transformation als Chance für Graubünden?» gemeinsam mit Patrick Warnking, dem Country Director von Google Switzerland, sowie weiteren Vertretern aus Wirtschaft und Politik in der vollbesetzten Aula vertieft diskutiert.

In dem vom Kanton mitfinanzierten Projekt «Agro+Tourismus Graubünden» wurden in drei ausgewählten Regionen die branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und der Gastronomie/Hotellerie untersucht und gemeinsam mit den Beteiligten neue Aktivitäten angestossen. Das Projekt wurde vor Weihnachten durch einen Workshop mit Schlüsselakteuren und der Veröffentlichung des Schlussberichtes abgeschlossen.

Auf dem Gebiet der Energieökonomie haben wir das Verbundprojekt zur Zukunft der Schweizer Wasserkraft, welches wir die letzten vier Jahre gemeinsam mit Partnern anderer Hochschulen im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 70 bearbeitet hatten, abgeschlossen. Im Fokus des ZWF-Teams stand dabei die regionalwirtschaftliche Bedeutung der Wasserkraft und deren Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung sowie das brandaktuelle Thema der Wasserzinsen. Die Resultate wurden im März einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert und stellten auch das Hauptthema der Energieforschungsgespräche in Disentis dar, welche wir im Januar 2019 gemeinsam mit der Stiftung Alpines Energieforschungscenter AlpEnForCe organisierten.

Dies waren Highlights, welche zur Wahrnehmung des ZWF im Kanton Graubünden beigetragen und die regionalwirtschaftliche Relevanz unserer Forschung veranschaulicht haben. Aber auch ausserhalb des Kantons fanden das ZWF und seine Mitarbeitenden Beachtung und Anerkennung.

Monika Engler wurde vom Kanton St. Gallen mit der Leitung des Projekts «Weiterentwicklung Strategie Spitalverbunde: Leistungs- und Strukturentwicklung» beauftragt. Das von der St. Galler Regierung und dem Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde gemeinsam lancierte Projekt bezweckt die Weiterentwicklung der Spitalstrategie, um im Kanton die Gesundheitsversorgung in angemessener Qualität auch künftig sicherstellen zu können.

Auf internationaler Ebene gilt es wiederum zahlreiche Vorträge und Publikationen in wissenschaftlichen Gremien und Zeitschriften zur erwähnen. Am meisten Aufmerksamkeit kommt aber dem unter der Leitung von Andreas Nicklisch laufenden mehrjährigen Projekt «Gerechtigkeit, Anreize und heterogene Bedarfe» zu. Dieses Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG und den Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt und bildet den Rahmen des Dissertationsprojekts von Ann-Katrin Kienle. Es werden Methoden der experimentellen Verhaltensökonomik verwendet, um Einblicke in bedarfsgerechte Umverteilung zu gewinnen. Unter anderem wird die Akzeptanz von Umverteilungen bei Bedarfen, die sich aus einer Mischung von persönlichem Verschulden und unverschuldeten Zufallsergebnissen ergeben, untersucht. Dies wird besonders wichtig im Hinblick auf die Nachhaltigkeit eines nationalen Gesundheits- und Rentensystems, da hier persönliche Verantwortung für erhöhte Bedarfe in Verbindung mit unverschuldeten Schicksalsschlägen zu erhöhtem medizinischen Versorgungsbedarf und mithin höheren staatlichen Zuschüssen führen.

Mit diesen Betrachtungen zu ausgewählten Höhepunkten aus der Tätigkeit des ZWF lade ich Sie einmal mehr zur Lektüre unseres Jahresberichts ein. Im Namen des gesamten ZWF-Teams bedanke ich mich herzlich für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse an unserer Arbeit. Und wir würden uns freuen, Sie bei der einen oder anderen von uns organisierten Veranstaltungen begrüssen zu dürfen.

Freundliche Grüsse

Werner Hediger
Leiter Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung ZWF

Den Institutsbericht 2019 herunterladen.

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